Montag, 04 Juli 2005 11:40

Kreisfeuerwehrtag 2005 in Dingolshausen

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Dingolshausen – Das Ehrenamt Feuerwehr ist wichtiger denn je. Das wurde beim 38. Kreisfeuerwehrtag betont. Zu Beginn stellte Dingolshausens Bürgermeister Lothar Zachmann die gastgebende Gemeinde vor.

Landrat Harald Leitherer dankte in seinem Grußwort allen Feuerwehrleuten für den geleisteten Dienst. Lob erging in Folge auch an die Bürgermeister, welche trotz schwieriger Finanzlage, den Feuerwehren eine gute Ausrüstung gewährleisten.

In seiner Laudatio für den ausscheidenden Kreisbrandmeister (KBM) Günther Haßfurter (Gochsheim) ging Leitherer dann auf dessen Verdienste ein. Haßfurter fügt sich nun in die Riege der Ehrenkreisbrandmeister ein. Neu eingeführt wurde Mirco Böhm (27) aus Schwebheim. Er setzt die Verjüngung der Inspektion fort.

In seinem Jahresbericht ging Kreisbrandrat Georg Vollmuth auf Großereignisse ein, so zum Beispiel der Gas-Unfall im Erich-Kästner-Kinderdorf in Oberschwarzach oder auch den Großbrand in einem Gewächshaus in Oberspiesheim, der den eingesetzten Wehren ihr ganzes Können abverlangte.

Vollmuth erwähnte ferner die vermehrten Brände in der Vorweihnachtszeit 2004. Und das obwohl zur Vorbeugung seitens der Feuerwehr viel getan werde.

Die Abschaffung der regelmäßigen Feuerbeschau fordert nun langsam ihren Tribut. Dies führt dazu, dass zum Beispiel im Einsatzplan ausgewiesene Zugänge "nicht mehr oder kaum begehbar sind". Solche und ähnliche Situationen stellen für die Feuerwehren ein großes Problem dar. Vollmuth appellierte hier an die Verantwortung der Gemeinden.

Kreisfeuerwehrjugendwart Horst Klopf lobte die mit insgesamt 856 Jugendlichen hohe Anzahl beim Wissenstest. Er erwähnte weiterhin unter anderem die 1. Abnahme der Leistungsspange der deutschen Jugendfeuerwehr. Zudem hob er die gute Jugendarbeit in den einzelnen Wehren besonders hervor.

Dem Bericht des Kassiers und der Kassenprüfer schloss sich ein informativer Fachvortrag über das Gefahrenpotential bei Solaranlagen an. Gerolzhofens zweiter Kommandant Franz Hepp informierte über den Umgang bei solchen Einsätzen. Er gab wichtige Tipps über Solarenergie allgemein und deren Eigenschaften. Wie andere Redner auch, nutzte Hepp die Vorteile der vorhandenen Beamer, um die Themen auch bildlich darstellen zu können.

Wie schnell bei einer notwendigen Schulräumung Hektik ausbrechen kann, zeigte ein unterhaltsamer Videofilm. Wie man es besser machen kann, erläutere Kreisbrandinspektor Gottfried Schemm. "Ganz wichtig ist, dass man mit den Schulen im Gespräch bleibt", so Schemm weiter. Der laut Tagesordung vorgesehene Bericht über Höhensicherung wurde verlegt.

Mit einer Diskussionsrunde endete der 38. Kreisfeuerwehrtag. Er war verbunden mit der 13. Kreisfeuerwehrverbandsversammlung.

Schwerpunkte Autobahneinsätze und Fahrzeugtechnik

SCHWEINFURT-LAND (HOF) Gemeinsam führten die Kreisbrandinspektion und die Katastrophenschutzbehörde des Landratsamtes in Dingolshausen eine Fortbildungsveranstaltung für die Feuerwehren durch. Schwerpunkte waren Autobahneinsätze und Fahrzeugtechnik.

Zur Einführung stellte Roland Rost (Landratsamt) einige Szenarien vor, die sich bereits auf deutschen Autobahnen ereignet haben, darunter die beiden Massenkarambolagen auf der A 7 in der Nähe des Rasthofes Rhön vor vier Jahren. Der Landkreis Schweinfurt ist bisher von solchen Katastrophen verschont geblieben, doch werden einige Feuerwehren im Kreis neben der A 7 und A 70 künftig mit der A 71 insgesamt drei Autobahnen zu betreuen haben.

Als Referent für die fast fünfstündige Veranstaltung konnten zwei Experten gewonnen werden: Jörg Heck und Rüdiger Knoll von der Firma Weber Hydraulik und beides aktive Feuerwehrleute. Hohe Geschwindigkeiten, hohes Verkehrsaufkommen, begrenzte Zufahrtsmöglichkeiten, fehlendes Wasser und gefährliche Stoffe nannte Heck als die besonderen Merkmale bei Autobahneinsätzen. Dazu komme bei Unfällen mit Omnibussen die Gefahr eines "Massenanfalls" von Verletzten.

Bei der Einsatzvorbereitung sei die Ortskenntnis ganz wichtig. Kilometrierung der Autobahn und Behelfsauffahrten müssten zur Lokalisierung bekannt sein. Auf der Autobahn selbst seien umfangreiche Absicherungsmaßnahmen notwendig. Dazu gehörten beispielsweise der Einsatz von Verkehrssicherungsanhängern - im Landkreis gibt es bei den Feuerwehren keinen - oder, was bereits in anderen Bundesländern gemacht wird, dass Feuerwehren zur Absicherung von Einsätzen des Rettungsdienstes mit auf die Autobahn ausrücken.

Wegen der schlechten Wasserversorgung kann schon bei einem Pkw-Brand Wassermangel auftreten, so dass hier immer die Alarmierung von mehreren Tanklöschfahrzeugen notwendig ist. Bei Verkehrsunfällen mit eingeklemmten Personen müssen zwei von einander unabhängige Feuerwehren mit Rettungssätzen alarmiert werden - als Reserve beim Ausfall von Geräten. Dass in Bayern dies gesetzlich festgeschrieben ist, begrüßte der Referent.

Beim Anfahren zur Einsatzstelle müsse die Rettungsgasse durchgesetzt werden, betonte der Referent. Diese sei bei einer zweispurigen Autobahn zwischen linker und rechter Spur, bei einer dreispurigen zwischen linker und mittlerer zu bilden. An der Einsatzstelle sei ein schweres Fahrzeug als Puffer aufzustellen. Fahrzeuge mit hohem Einsatzwert seien direkt an der Unfallstelle zu positionieren. Gefährlich werde es an der Einsatzstelle, wenn sich noch kein Stau gebildet habe. Hier müsse gewissenhaft abgesichert werden.

Über patientengerechte Rettung informierte Rüdiger Knoll. "Die Uhr läuft ab dem Zeitpunkt, an dem der Unfall passiert", sagte er. Innerhalb einer Stunde müsse der Verletzte in einer entsprechenden Fachklinik sein. Nach den Regeln der "Golden Hour of Shock" blieben Feuerwehr und Rettungsdienst oft nur 20 Minuten zum Retten des Verletzten.

Zum effektiven Handeln bei Unfällen gehöre eine optimale Ausrüstung, erklärte Knoll. Die Fahrzeugindustrie entwickle ihre Technik weiter, da müssten auch die Rettungsgeräte auf dem neuesten Stand sein. Gerade hydraulische Rettungsscheren oder Spreizer könnten hier schnell auf Grenzen stoßen. Unerlässlich sei ebenfalls eine intensive Ausbildung und die Zusammenarbeit aller Einsatzkräfte. "Schaulustige müssen sich vom Gefahrenbereich fernhalten", sagte der Referent. Dies müsse an der Einsatzstelle durchgesetzt werden.

Weitere Informationen gab es über die Besonderheiten der Fahrzeugtechnik, wie dem Karoseriebau von Pkws sowie die Unterbringung von Airbags und Autobatterien. Technische Rettungsmöglichkeiten bei Lkw-Unfällen und die Besonderheiten bei Unfällen mit Omnibussen vervollständigten den mit Informationen gespickten Abend.

 

Die Sicherheit steht bei Autobahneinsätzen im Vordergrund: Bei diesem Feuerwehreinsatz auf der A 7 sind Standspur und rechter Fahrstreifen gesperrt, auf der Überholspur rollt der Verkehr langsam weiter.

 

(Quelle: Schweinfurter Tagblatt)

 
 

 

Landkreis Schweinfurt - Fast zwei Jahrzehnte lang leitete er die Geschicke im Landkreis Schweinfurt mit Sorgfalt und Vernunft. Am 19. Juni 2005 ist Altlandrat Dr. Georg Burghard im Alter von 91 Jahren friedlich entschlafen.

 

Als Landrat hat sich Dr. Georg Burghard von 1958 bis 1977 für den Landkreis Schweinfurt in herausragender Weise eingesetzt und seine Entwicklung entscheidend mitgeprägt, betonte Landrat Harald Leitherer am Montag. Viele Kreiseinrichtungen wurden in seiner Amtszeit erstellt und gestaltet. Trotz umfangreicher Aufbauarbeit dieser Einrichtungen hat er stets auf eine geordnete Finanzlage Wert gelegt.

 

So ist der Name Dr. Burghard auch eng verknüpft mit dem Straßenbau, dem Brückenbau Berg-/Grafenrheinfeld, dem Um- und Neubau des Landratsamtes in der Ignaz-Schön-Straße, der Errichtung der Heideschule, dem Bau von fünf Feuerwehrstützpunkten und dem des Beruflichen Bildungszentrums. Trotz der langjährigen Arbeit ist der Altlandrat nie der Versuchung erlegen, den bequemen Weg, sondern immer den für den Landkreis besten zu gehen.

 

Für seine Verdienste wurde Georg Burghard am 10. Mai 1968 mit der Ehrenurkunde des Landkreises Schweinfurt, am 15. November 1973 mit der Kommunalen Verdienstmedaille in Silber und im August 1974 mit dem Bundesverdienstkreuz Erster Klasse ausgezeichnet.

Die Beisetzung findet am kommenden Freitag, 24. Juni, um 10.30 Uhr im oberbayerischen Scheyern statt.

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