Mößlein Michael

Mößlein Michael

ericht aus der Bayerischen Staatszeitung Nr. 51/52 vom 21. Dezember 2001 Seite 21:

Feuerwehr als Schlüsseldienst?
Innenministerium definiert Pflichtaufgaben und freiwillige Aufgaben

Die freiwillige Tätigkeit der Feuerwehr darf nicht mit privaten Unternehmen konkurrieren. Dies ergab die Anfrage des Abgeordneten Martin Runge (Bündnis 90 / Die Grünen) an die Staatsregierung. Er verwies auf das Beispiel des Schlüsseldienstes, den manche Feuerwehren auch außerhalb von Rettungseinsätzen erbracht haben. Gemeindliche Feuerwehren seien an einen öffentlichen Zweck gebunden, unterstrich das Innenministerium. Alle Tätigkeiten, mit denen Gemeinden oder ihre Unternehmen "an dem vom Wettbewerb beherrschten Wirtschaftsleben teilnehmen, um Gewinn zu erzielen" entsprechen nach Auffassung des Innenministeriums "keinem öffentlichen Zweck".

Gefahr in Verzug

Außerhalb der kommunalen Daseinsvorsorge sollten Feuerwehren keine Aufgaben erfüllen, die ein privates Unternehmen ebenso ausführen könnte. Eine gesetzliche Aufgabe wäre etwa das Öffnen von Türen bei Gefahr im Verzug: Außer bei Rettungseinsätzen sollen Feuerwehren grundsätzlich auf private Schlüsseldienste verweisen: "Nur wenn private Schlüsseldienste nicht erreichbar sind, nicht helfen können oder nicht helfen wollen, werden Türen außerhalb von Rettungseinsätzen von den Feuerwehren selbst geöffnet."Das Innenministerium definierte die Pflichtaufgabe des "technischen Hilfsdiensts": "Die gemeindlichen Feuerwehren sind nur dann zur technischen Hilfe aufgerufen, wenn ein öffentliches Interesse besteht. Das ist anzunehmen, wenn Gefahr im Verzug vorliegt und eine Selbsthilfe der Betroffenen - dazu gehört auch die Inanspruchnahme gewerblicher Leistungen - ausscheidet", wenn etwa nur die Feuerwehr die notwendige technische Ausstattung hat, wie Rettungsdienst bei Unfällen, Beseitigung von Unfallstellen, Hilfe bei Gasleitungs- oder Wasserrohrbruch, Sicherung von umgeknickten Antennen oder Gerüsten, Sichern von einsturzgefährdeten Gebäuden, Beseitigung von Eiszapfen oder Bäumen bei akuter Gefahr, Beseitigung von Wassergefahren, Rettung von Tieren, "die eine Gefahr darstellen oder sich selbst in Gefahr befinden".
Neben den Pflichtaufgaben des abwehrenden Brandschutzes und des technischen Hilfsdienstes können die Feuerwehren auch freiwillige Aufgaben übernehmen: "Dazu zählen sämtliche Arbeiten, die nicht unmittelbar der Beseitigung einer Störung der Sicherheit durch Brände, Unglücksfälle und öffentliche Notstände oder der Abwehr entsprechender Gefahren dienen." Dabei dürfe allerdings die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr nicht beeinträchtigt werden.

Lesen Sie dazu den Bericht aus dem Schweinfurter Tagblatt vom 16.01.2002:
 

Lebensretter für jeden Haushalt

Auch in Gerolzhofen hat es in den letzten Jahren einige Tote bei Wohnungsbränden gegeben. Eine dringend notwendige Rauchmelderpflicht könnte pro Jahr vielen Menschen in Deutschland das Leben retten.

Mit einem Rauchmelder könnten die meisten Brandopfer überleben

Der Tod von insgesamt sieben Kindern bei Hausbränden in Bayern und Nordrhein-Westfalen in den letzten Wochen hat die Diskussion um eine allgemeine Rauchmelderpflicht wieder aufleben lassen.

Bundesweit sterben pro Jahr mehr als 600 Menschen bei Wohnungsbränden. Die meisten Bewohner wurden nachts vom Feuer überrascht. 95 Prozent der Brandtoten fallen nicht den Flammen, sondern den giftigen Rauchgasen zum Opfer, die während der Schwelbrandphase entstehen. Die geruchlosen Gase wie Kohlendioxid und Kohlenmonoxid können schon bei nur wenigen Atemzügen tödlich sein.

 

Verhängnisvoller Irrtum

Kommandant Thomas Zink von der Stützpunkt Feuerwehr Gerolzhofen fordert generell Rauchmelder als Lebensretter in jedem Haushalt zu installieren: "Ich empfinde es als dringend notwendig und wünschenswert die Rauchmelderpflicht bundesweit einzuführen. Das Hauptproblem liegt darin, dass jeder denkt im Brandfall nachts aufzuwachen. Aber der Rauch ist schneller als das Feuer. Bis die Feuerwehr alarmiert und Minuten später an Ort und Stelle ist, kann es durch die giftige Rauchentwicklung bereits zu spät sein."

Im sonst so sicherheitsbewussten Deutschland sind Rauchmelder gesetzlich nicht vorgeschrieben. Ganz anders dagegen in anderen Ländern: In den USA sind mindestens 93 Prozent der Haushalte mit solchen Alarmgeräten ausgestattet, in Großbritannien 75 und in Schweden 70 Prozent. Bundesweit liegt die Quote dieser kleinen Geräte bei nur fünf bis sieben Prozent.

"Wenn wir tote Kinder rausholen müssen, das ist für uns als Feuerwehrmänner das schlimmste Erlebnis", erklärt der Kommandant im Namen seiner Kollegen und mahnt weiter "eine gewisse Verantwortung für die Familie sollten alle haben." Thomas Zink hätte auch schon eine Idee, um die weitere Verbreitung dieser "Lebensretter" interessant zu machen. "Mein Gedanke wäre, Anreize zu setzen, zum Beispiel müsste man diese Geräte von der Steuer abschreiben können."

Funktionsgeprüfte Geräte gibt es im Fachhandel für Brandschutz- und Sicherheitstechnik, sowie in den Fachabteilungen der Baumärkte, Warenhäuser und Elektrohandel. Die Melder sollten das "GS" und das "VdS"-Prüfzeichen tragen, rät der Feuerwehrverband.

 

Ein Melder pro Etage

Für einen Mindestschutz gilt als Faustregel: ein Rauchmelder pro Etage. Als optimaler Schutz wird dieser Lebensretter in jeder Gefahrenzone, also im Schlaf- und Kinderzimmer, im Wohn- und Technikraum empfohlen. Die Melder müssen batteriebetrieben sein, um auch bei Stromausfall zu funktionieren und zur Sicherheit einmal wöchentlich auf den Piepton überprüft werden.

Feuerwehr-Vorsitzender Berthold Möslein berichtet auf Anfrage der MAIN-POST, dass vor einigen Jahren eine Aktion entstanden ist, Rauchmelder verstärkt in Gerolzhofen anzubieten. "Ein paar Hundert Stück dieser Geräte wurden von der Feuerwehr verkauft, aber auf unsere Stadt bezogen immer noch zu wenig".

Zur richtigen Installation der Rauchmelder, immer an der Mitte der Zimmerdecke, gehört auch das Verhalten im Ernstfall. Der Kommandant gibt folgende Hinweise: Auf keinen Fall durch Rauch gehen. Ist der normale Fluchtweg nicht mehr möglich, im Raum bleiben, Türe zu machen und Schloss abdichten. Durch Rufe aus dem Fenster auf sich aufmerksam machen. In jeder Familie sollten die Kinder spielerisch die Situation im Brandfall erklärt bekommen, damit bei Alarmauslösung keine Panik ausbricht.

Thomas Zink beabsichtigt die Bevölkerung von Gerolzhofen in einem Aufklärungsabend mit dem Thema "Richtiges Verhalten im Brandfall" noch besser zu informieren.

 

Der Infoabend im Schulungssaal des Feuerwehrhauses Gerolzhofen ist am Mittwoch, 6. Februar, um 19:30 Uhr. Rauchmelder kann jeder Bürger bei der Feuerwehr erwerben.

Der Kommandant und seine Kollegen sind jederzeit bereit, kostenlos und unverbindlich Tips zur richtigen Installation der Rauchmelder zu geben.

Von unserer Mitarbeiterin Christine Stühler

Nachdem jahrelang die Forderungen aus den Reihen der Feuerwehren kamen und sich Unglücke in letzter Zeit häuften, hat die Landesregierung in Rheinland-Pfalz nun als erste reagiert und will den Einbau von Rauchmeldern in Neubauten zur Pflicht machen:

Meldung von www.spdinrlp.de:

"[...] Installation von Rauchmeldern wird gesetzlich vorgeschrieben

[...] Wie der innenpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Carsten Pörksen, heute in Mainz erklärte, wird demnächst in Rheinland-Pfalz gesetzlich vorgeschrieben, dass Rauchmelder an neuralgischen Stellen in privaten Neubauwohnungen und öffentlichen Neubauten installiert werden müssen. Pörksen: 'Diese Rauchmelder sind für 20 bis 25 Euro je Stück in jedem Baumarkt erhältlich, die Installation bereitet auch technischen Laien keine Probleme. Nach Expertenschätzungen wären 160 von 177 Kindern noch am Leben, wenn Rauchmelder in den Wohnungen installiert worden wären.'"

Neben allem gesetzlichen Zwang bleibt die Aufklärungsarbeit der Feuerwehr weiterhin wichtig:
Zum einen gilt die Vorschrift nur für Neubauten. Dass eine Nachrüstung in Altbauten sehr sinnvoll, problemlos möglich und nicht teuer ist, muss der Bevölkerung weiterhin klargemacht werden.
Zum anderen ist es mit der einmaligen Installation nicht getan: Rauchmelder sollten regelmäßig auf Funktionstüchtigkeit hin geprüft und bei Bedarf die Batterie erneuert werden. Auch das ist mit minimalem Aufwand möglich.

 
 

 

Montag, 31 Dezember 2001 22:11

FwDV 3 und 4 in der Diskussion

Es gibt erste Anzeichen für eine Überarbeitung der Feuerwehrdienstvorschriften (FwDV) 3 und 4 (die Staffel/Gruppe im Löscheinsatz).
Im Forum der Seite www.feuerwehr.de schreibt Hermann Schroeder folgendes:

"Die Projektgruppe "FwDVen" (einschließlich meiner Person) hat mich auf der letzten Sitzung gebeten, dass ich mir die FwDVen 3 und 4 "anschauen" möge und sie soweit ändere, dass sie dem heutigen Stand entsprechen. Mitarbeiten werden die Kollege Burlon (HE) und Lux (S-A). Danach wird zu prüfen sein, ob man dem AFKzV [Ausschuß Katastrophenschutz und zivile Verteidigung] eine Änderung vorschlägt. Ich denke, dass das so kommen wird.
Grundsätzlich soll aber an der Dreiteilung und an der Mannschaftsstärke festgehalten werden. Dies sind auch Positionen des DFV und des AK Ausbildung der AGBF."

Ein Änderungsauftrag ist zwar noch nicht erteilt, die Unterprojektgruppe hat aber den Auftrag, die Änderungsnotwendigkeit zu prüfen und einen Vorschlag vorzulegen. Dazu möchte Hermann Schroeder möglichst viele Anregungen aufnehmen.

"Aufgrund [...] demokratischer/rechtlicher Zuständigkeiten besteht nicht die Möglichkeit, dass wir die FwDVen im Forum erarbeiten. Dies muss auf dienstlicher Ebene geschehen. Das Forum möchte ich aber nutzen, um für meine Arbeit (die Entwurfserarbeitung und Umsetzung) eine möglichst fundierte Basismeinungen zu erhalten. Ich werde über die Mitwirkung des Forums dann auch in den Gremien berichten."

Weitere Informationen und Diskussionsforum: www.feuerwehr.de/fwdv

Als Diskussionsgrundlage sei jedem empfohlen, die Diplomarbeit von Ulrich Cimolino (u.a. Mitautor des Standardwerkes "Atemschutz") zu lesen:
"Untersuchungen zur notwendigen Reform der Grund-Ausbildungsvorschriften (FwDV 3 und 4) der Feuerwehren"

Quelle: www.feuerwehr-duesseldorf.de

Mittwoch, 26 Dezember 2001 22:07

Hybrid-Antrieb: Hinweise für Einsatzkräfte

Mit dem Toyota Prius als erstem in Serie gebautem Pkw mit Hybridantrieb (Verbrennungs- und Elektromotor) kommen neue Herausforderungen an die Rettungskräfte auf.

Spannungen von ca. 300 Volt im Antriebssystem sowie große Mengen Batteriegel machen spezielle Vorsichtsmaßnahmen bei Lösch- und Rettungsarbeiten erforderlich.

Dazu gibt es ein PDF-Dokument mit Einsatzhinweisen: Toyota Prius - Einsatzhinweise
Das Dokument seht auch ab sofort im Download-Bereich unserer Webseite unter "Sonstiges" zur Verfügung.

Webseite: www.toyota-prius.de

Mittwoch, 19 Dezember 2001 21:58

TSA-Mobil im LFV-Fachbereich abgelehnt

Der Tragkraftspritzenanhänger (TSA) stellt immer noch den flächendeckenden Brandschutz in Bayern sicher. Es waren in Bayern Ende 2000 noch 2880 TSA bei den Freiwilligen Feuerwehren im Einsatz. Bei Feuerwehren in kleineren Dörfern ist er oft das einzige Fahrzeug.

Probleme traten in jüngerer Zeit vor allem durch die Umstrukturierungen in der Landwirtschaft auf: Es sind nicht mehr genügend Zugfahrzeuge verfügbar, oder sie stehen nicht immer sofort zur Verfügung.

Als Lösung bot sich der Entwurf des TSA-Mobil an: Dabei handelt es sich um einen Pkw mit Kastenaufbau (z.b. Fiat Scudo), der im Wesentlichen die Ausrüstung des TSA aufnehmen soll.

Vorteil gegenüber dem TSA ist, neben der Unabhängigkeit vom Zugfahrzeug (Führerscheinklasse B ist ausreichend), dass ein Sprechfunkgerät eingebaut werden kann.
Vorteile gegenüber einem TSF sind die kompakten Ausmaße, was eine einfachere Unterbringung ermöglicht, und der günstigere Preis.

Als einziges Bundesland gewährt derzeit Rheinland-Pfalz staatliche Zuschüsse zur Beschaffung von TSA-Mobil (auch GW-TS genannt).

Über eine staatliche Bezuschussung in Bayern hat sich beim KFV-Infotag im Ausbildungszentrum Niederwerrn der Vertreter eines Herstellers noch optimistisch geäußert, jetzt gibt es erste negative Vorzeichen:
Der Fachbereich empfiehlt dem LFV Ausschuss, einer Förderung durch das StMI nicht zuzustimmen.

 

Es werden folgende Gründe genannt:

  • * Der Beschaffungspreis ist im Vergleich zum TSF zu hoch, weil die Lebensdauer niedriger ist (Kosten/Nutzungsverhältnis)

* Bei 1.490 kg Leergewicht + 795 kg Beladung bleibt nur eine Gewichtsreserve von 30 kg auf das zulässige Gesamtgewicht von 2.315 kg

* Das TSA Mobil ist nur auf befestigten Straßen einsetzbar

* Die Unterhaltskosten sind gegenüber dem TSA höher einzuschätzen

* Nur ein Fabrikat ist derzeit erhältlich (Fiat Scudo Kastenwagen EL)

 

Siehe dazu auch:

Montag, 26 November 2001 21:54

Brandschutzerziehnungseminar

35 Frauen und Männer in einem Seminar auf die Brandschutzerziehnung vorbereitet.

 

Immer noch sterben viele Kinder bei Bränden und es werden noch zu viele Brände durch Kinderhände verursacht. Dafür brauchen wir geschultes Personal, die die Kinder in Sachen Brandschutz unterweisen.

Am Samstag, 17. November wurden 35 Frauen (vor allem Kindererzieherinnen) und Männer an den neuen Brandschutzerziehungskoffern und Brandhäusern, die von der Kreissparkasse spendiert wurden (wir berichteten), eingewiesen. Der Beauftragte des LFV für Brandschutzerziehnung, Herbert Steiner (Großostheim), kam eigens zu dieser Veranstaltung ins Ausbildungszentrum nach Niederwerrn.

In einem achtstündigen Programm wurden die Teilnehmer an den Gerätschaften geschult, um vor Ort in Kindergärten, Grundschulen und Jugendfeuerwehren die Kinder auf Gefahren und Verhalten bei einem Brand vorzubereiten.

KBR Vollmuth freute sich über die rege Teilnahme an diesem Seminar. Er meinte, selbst ein Kind als Brandopfer sei zu viel, deshalb müssten wir die Kinder schulen, um solche Unfälle zu vermeiden. Die Teilnehmer waren begeistert von diesem Seminar und nahmen viel Wissen mit nach Hause. Jetzt liege es an ihnen, dieses Wissen mit dem Umgang der Brandschutzkoffer und Rauchhäuser vor Ort umzusetzten.
Selbstverständlich würde dieses Seminar bei Bedarf wiederholt werden.

Dienstag, 20 November 2001 21:53

Wer wird zehntausendster Besucher? Gewinnspiel!

Dass man mit der Internetseite des Kreisfeuerwehrverbandes immer topaktuell informiert ist, über Infos aus der Inspektion und Einsätze der Feuerwehren, dürfte mittlerweile bekannt sein. Dies spiegelt sich auch in den Besucherzahlen wider: Die Zahl der Seitenbesuche steuert in grossen Schritten auf die 10.000 zu! Und genau den zehntausendsten Besucher suchen wir!

Als Ansporn steht ein schöner Gewinn in Aussicht: Ein interessantes Buch über die Bayerischen Feuerwehren. Ausserdem wird der Sieger mit Bild hier veröffentlicht.

Und was muss man tun, wenn man der zehntausendste Besucher ist?
Einen Hardcopy Ausdruck (Screenshot) der KFV-Seite, auf der die "10.000" zu sehen ist. Desweiteren brauchen wir noch Datum und Uhrzeit des zehntausendsten Seitenaufrufs. Das ganze nur noch per Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! senden, fertig.

Also, viel Glück, und fleissig "www.kfv-schweinfurt.de" lesen!

Kreissparkasse Schweinfurt übergibt drei Brandschutzkoffer und Rauchhäuser an die Kreisbrandinspektion im Landkreis Schweinfurt

Aus Mitteln des sogenannten "Sozialen Zweckertrags aus dem PS-Sparen" hat die Kreissparkasse Schweinfurt je drei Brandschutzkoffer und Rauchhäuser im Gesamtwert von rund 15.000 DM für die drei Kreisbrandinspektionen Nord, Süd und West im Landkreis Schweinfurt angeschafft. Als regional verankertes Kreditinstitut unterstützt die Kreissparkasse Schweinfurt im Rahmen des sozialpolitischen Auftrags regelmäßig Organisationen und Institutionen in ihrem Geschäftsgebiet.

"Für die folgenden Generationen tragen wir alle eine große Verantwortung. Dies gilt auch für die Brandschutz- und Sicherheitserziehnung, die bei Kindern leider all zu oft vernachlässigt wird", betont Direktor Thomas Lützelberger von der Kreissparkasse Schweinfurt. "Mit den drei Brandschutzkoffern und Rauchhäusern möchte unser Haus dazu beitragen, optimale Voraussetzungen für eine umfassende Information von Kindern und Jugendlichen zu schaffen. Kinder haben Anspruch auf eine bestmögliche Aufklärung um Gefahrensituationen zu erkennen und richtig handeln zu können", so der Sparkassenvorstand weiter.

Wie wichtig die Brandschutzerziehnung gerade bei Kindern in Kindergärten und Schulen ist, zeigen die immer wieder auftretenden Unfälle und Brände. Leider besagt die Statistik, dass in Deutschland durchschnittlich jede Woche zwei Menschen ihr Leben durch ein Brandereignis verlieren. Das ist eine trurige Bilanz, vor allem vor dem Hintergrund, dass oftmals die falschen Primärmaßnahmen ergriffen werden.

Mit den nun angeschafften Lehrmitteln soll in erster Linie eine Schärfung des Gefahrenbewusstseins der Kinder erreicht werden, um Brandursachen von vornherein auszuschalten. Durch gezieltes Schulen können Gefahren im alltäglichen Leben auch von kleinen Kindern erkannt und dann möglicherweise beherrscht werden.

Aus den Händen der Sparkassendirektoren Thomas Lützelberger und Jürgen Wagenländer nahmen Kreisbrandrat Georg Vollmuth sowie die Kreisbrandinspektoren Peter Hauke (Inspektion West), Peter Höhn (Inspektion Nord) und Gottfried Schemm (Inspektion Süd) die neuen Ausstattungen entgegen. Kreisbrandrat Georg Vollmuth bedankte sich bei der Kreissparkasse für die Anschaffung und lenkte den Blick gleich auf den ersten Einsatz der Brandschutzkoffer und Rauchhäuser: Am Samstag, 17.11.2001 werden erstmals rund 35 Personen, darunter Erzieherinnen, Lehrer und Feuerwehrleute, an den Lehrmitteln ausgebildet.

Landrat Harald Leitherer begrüßte die Initiative der Kreissparkasse Schweinfurt zur Unterstützung einer professionellen Brandschutzerziehung im Landkreis Schweinfurt.

 

Montag, 19 November 2001 21:47

Im Brand-Container Ernstfall geübt

Gerolzhofen   In einer mobilen Brandsimulationsanlage, einem so genannten Brandcontainer, konnten bei der Stützpunktfeuerwehr Gerolzhofen Atemschutzgeräteträger aus über 20 Wehren aus dem Landkreis und benachbarten Landkreisen unter realistischen Bedingungen die Brandbekämpfung in geschlossenen Räumen üben.

Die Zahl der Brandeinsätze nimmt zwar in der Statistik der Feuerwehren im Vergleich zu den technischen Hilfeleistungen ab, aber gerade Brände in geschlossenen Räumen gehören mit zu den gefährlichsten Einsätzen, denen sich Feuerwehrleute stellen müssen. Vor allem die Atemschutzgeräteträger, die bei Wohnungs-, Keller- oder Hallenbränden im Innen-Angriff eingesetzt werden, riskieren häufig nicht nur ihre Gesundheit, sondern nicht selten ihr Leben, um das anderer Menschen zu retten und Sachwerte zu schützen.

Doch gerade die Freiwilligen Wehren haben heute immer seltener die Möglichkeit, sich während einer Übung gezielt und realitätsnah auf derartige Einsätze vorzubereiten. Umweltschutz- und Sicherheitsgründe machen es beinahe unmöglich, zu Übungszwecken beispielsweise in Abbruchhäusern Zimmerbrände zu simulieren und dabei Wohnungseinrichtungen in Brand zu setzen.

Zwar gibt es mittlerweile in Deutschland mehrere "Brandhäuser", Übungs-Gebäude, die teilweise einer Feuerwehrschule angegliedert sind und in denen Wohnungsbrände nachgestellt werden können. Doch diese sehr teuren Anlagen sind schon jetzt überlastet und reichen bei weitem nicht aus, um flächendeckend alle Wehren mit Übungskapazitäten zu versorgen. So ist beispielsweise das neu errichtete Brandhaus in Würzburg momentan das einzige in ganz Bayern.

Um diesem Mangel entgegen zu wirken, haben mehrere deutsche Firmen aus dem Bereich der Sicherheitstechnik mobile Brand-Simulationsanlagen unterschiedlicher Größe und Gestalt entwickelt. Zumeist sind die Anlagen als Lkw-Anhänger oder Sattelauflieger konzipiert und somit völlig ortsunabhängig einsetzbar.

Die Anlage, die in Gerolzhofen für drei Tage Station machte, gehört der Firma National Fire Training Systems (NFTS) mit Sitz in Teltow bei Berlin. Geschäftsführer Peter Geneschen erläuterte gegenüber der MAIN-POST, dass seine Firma vier dieser Anlagen bundesweit im Einsatz hat und bereits zweimal in Gerolzhofen war. Es handelt sich hierbei um einen Jumbo-Auflieger, der 13,50 Meter lang ist , erklärt Geneschen. Der effektive Rauminhalt des Containers beträgt nach seinen Worten über 100 Kubikmeter.

"Im Vergleich zu früheren Anlagen, die in der Regel nur einen Brandraum hatten, sind bei dieser neuen Version die Variationsmöglichkeiten deutlich erweitert worden", berichtet der Vertreter von NFTS. In der Anlage könnten vom Werkstatt- und Kellerbrand bis hin zu Brand einzelner Zimmer beinahe alle vorstellbaren Brandsituationen simuliert werden. Dabei umfasst der Brandcontainer drei abgeteilte Brandräume mit vielfältiger Inneneinrichtung, die in sich nochmals variiert werden kann. In jedem Raum befinden sich dann mehrere Brandstellen, die mit Propangas umweltschonend befeuert werden. Der Atemschutztrupp betritt die mehrere Hundert Grad heißen und vernebelten Räume des Containers vom Dach her. Bei 475 Grad Celsius schaltet die Anlage automatisch ab , erklärt Geneschen, fügt jedoch hinzu, dass bei simulierten explosionsartigen Rauchgasrückzündungen, den gefährlichen Flash-Over, Temperaturen von bis zu 800 Grad Celsius erreicht werden. "Die Stärke der Anlage ist vor allem in der Variationsvielfalt zu sehen, die es ermöglicht, für einzelne Wehren ganz spezielle Übungs-Szenarien zu kombinieren", so Geneschen.

Zu Schulungszwecken ist es darüber hinaus möglich, die Trainingssituation auf einen Monitor außerhalb des Containers live zu übertragen und Videoaufzeichnungen anzufertigen. Neben Freiwilligen Wehren nutzen insbesondere Werksfeuerwehren und Flughafenwehren derartige mobile Simulationsanlagen zur Schulung ihre Kräfte. "Am Flughafen Nürnberg waren wir schon drei Mal", berichtet Geneschen.

Von unserem Mitarbeiter Michael Mösslein

 

(Quelle: Main-Post)

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