Flederer

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Mittwoch, 24 Januar 2007 00:00

Entwurf des neuen Feuerwehrgesetzes

Bayern will das hohe Leistungsniveau der bayerischen Feuerwehren auch in Zukunft sicherstellen. Dazu hat das Kabinett heute die Modernisierung und Flexibilisierung des Bayerischen Feuerwehrgesetzes beschlossen.

Innenminister Dr. Günther Beckstein betonte, dass seit dem Erlass des Feuerwehrgesetzes vor fast 25 Jahren die Einsätze der Feuerwehren komplexer geworden sind und sich nahezu verdreifacht haben. Beckstein: "Die Feuerwehrleute sind Garanten für die Sicherheit im ganzen Land. Sie sorgen mit ihrer hohen Tatkraft und Einsatzbereitschaft für einen wirksamen Schutz der Bevölkerung. Mit dem heute beschlossenen Gesetzentwurf geben wir ein wichtiges Signal, um die bayerischen Feuerwehren fit für die Zukunft zu machen." Dazu gehört nach den Worten von Beckstein die Flexibilisierung bislang starrer Regelungen, um vor Ort optimale Lösungen zu ermöglichen. Ziel des Gesetzentwurfes sei auch die Reduzierung des Verwaltungsaufwands für die Feuerwehren. Außerdem solle gesetzlich sichergestellt werden, dass die Feuerwehr möglichst innerhalb von zehn Minuten nach Alarmeingang an ihrem Einsatzort ist. Beckstein: "Schnelle Reaktion kann Leben retten. Wir wollen die Eigenverantwortung der Gemeinden stärken und ihre planerischen Gestaltungsmöglichkeiten weiter verbessern, so dass die Bürger im Notfall innerhalb sehr kurzer Zeit Hilfe erhalten."


Im Einzelnen erhält der Gesetzentwurf folgende Regelungen:

  • Hilfsfrist von zehn Minuten als Planungsvorgabe:
    Die zehnminütige Hilfsfrist wird gesetzlich normiert, um ihrer zentralen Bedeutung gerecht zu werden. Eine gemeindliche Feuerwehr soll möglichst jede an einer Straße gelegene Einsatzstelle im Gemeindegebiet in höchstens zehn Minuten nach Eingang der Meldung bei der Alarm auslösenden Stelle erreichen.
  • Zweckverband:
    Gemeinden können künftig die Sicherstellung des abwehrenden Brandschutzes und des technischen Hilfsdienstes auf einen Zweckverband übertragen. Damit wird auch die Möglichkeit geschaffen, überörtliche Feuerwehren zu bilden.
  • Bestandsgarantie der Ortsfeuerwehren:
    Die Bestandsgarantie für Ortsfeuerwehren bleibt erhalten. Sie steht künftig jedoch Zusammenschlüssen von Ortsfeuerwehren auf freiwilliger Basis nicht mehr entgegen. Damit wird die Eigenverantwortung vor Ort gestärkt.
  • Pendlerregelung:
    Künftig können neben den Gemeindeeinwohnern auch Personen, die in einer Gemeinde einer regelmäßigen Beschäftigung oder Ausbildung nachgehen, dort zusätzlich oder alternativ zu ihrer Wohngemeinde Feuerwehrdienst leisten. Doppelmitgliedschaften werden ermöglicht.
  • Altersgrenze für den ehrenamtlichen Feuerwehrdienst:
    Auf Antrag kann künftig die Ausübung des ehrenamtlichen Feuerwehrdienstes bis zur Vollendung des 63. Lebensjahres zugelassen werden.
  • Freistellungsanspruch für volljährige Schüler und Studenten:
    Für volljährige Schüler und Studenten wird für die Teilnahme an Feuerwehreinsätzen ein Freistellungsanspruch geschaffen.
  • Werkfeuerwehren:
    Die Anerkennungs- und Anordnungsbefugnisse für Werkfeuerwehren werden bei den Bezirksregierungen zusammengeführt.
  • Einsatzleitung:
    In Städten mit Berufsfeuerwehr übt der Leiter der Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr künftig die Einsatzleitung originär aus, sobald Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr am Schadensort eintreffen. Bislang hat formal auch in Städten mit Berufsfeuerwehr der Kommandant der Freiwilligen oder Pflichtfeuerwehr die Einsatzleitung inne.
  • Freistellung der besonderen Führungsdienstgrade:
    Ermöglicht wird künftig eine pauschale Freistellung der besonderen Führungsdienstgrade der Feuerwehren für regelmäßig anfallende Tätigkeiten.


** UPDATE ** (26.01.)

Der komplette Gesetzentwurf kann hier eingesehen werden: Gesetzentwurf BayFwG

Zwei Feuerwehrmänner aus Nordrhein-Westfalen sind am Donnerstagabend im Zusammenhang mit Einsätzen zum Orkan „Kyrill“ verstorben. Ein 39-jähriger Familienvater wurde im Landkreis Viersen von einem umstürzenden Baum erschlagen. Auf dem Weg zu einem Einsatz mussten die Feuerwehrkräfte einen auf der Straße liegenden Baum beseitigen, um weiterfahren zu können. „Eine Windböe wehte einen weiteren Baum um, der den Vater dreier Kinder traf und tödlich verletzte“, berichtet Kreisbrandmeister Klaus-Thomas Riedel. Ein zweites Todesopfer ist im Landkreis Düren zu beklagen: Ein 50-jähriger Feuerwehrmann starb nach einem Sturmeinsatz auf dem Weg nach Hause in seinem Fahrzeug.

„Die Nachricht von den Todesfällen hat uns sehr betroffen gemacht. Wir trauern mit den Familien, Feuerwehren und Freunden der Verstorbenen“, erklären Hans-Peter Kröger, Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV) und Walter Jonas, Präsident des Landesfeuerwehrverbandes Nordrhein-Westfalen.

Wie groß die Risiken für die überwiegend ehrenamtlichen Kräfte bei den Rettungs- und Bergungseinsätzen im Rahmen des Orkans sein können, zeigte sich unter anderem in Nordrhein-Westfalen: Hier wurden 16 Feuerwehrangehörige verletzt; vier davon schwer. In Klein Timdorf im Kreis Ostholstein (Schleswig-Holstein) erlitt ein Feuerwehrmann Rippenbrüche, als er bei der Beseitigung von Sturmschäden von einem abgebrochenen Ast getroffen wurde. Der Mann wird derzeit in einem Krankenhaus stationär behandelt.

Auf www.FEUERWEHR.de wurde nun eine Kondolenzliste eingerichtet.

Freitag, 19 Januar 2007 00:00

Fazit nach Orkan "Kyrill"

Noch einmal glimpflich davon gekommen ist der Landkreis Schweinfurt beim Orkan "Kyrill", wenn man das gesamte Schadensausmaß in der Bundesrepublik betrachtet. Das geht zumindest aus einem Bericht des Landratsamtes hervor:

"Aufgrund des Okans Kyrill, der Donnerstag, den 18.01.2007 über den Landkreis Schweinfurt gezogen ist, kam es zu 45 Einsätzen, wobei es meist um das Beseitigen von Bäumen und Ästen auf den Fahrbahnen und um die Beseitigung von Gefahren durch drohende herab fallende Gegenstände wie Ziegel und Reklametafeln ging.
Die Einsätze waren über den gesamten Landkreis Schweinfurt verteilt.

Größerer Schaden war an einem Haus in Wasserlosen zu verzeichnen. Hier war der Giebel eingestürzt. Der Bewohner musste durch den Rettungsdienst mit Schock ins Krankenhaus gefahren werden.
Auf der A71 in Höhe Auffahrt B303 stürzte ein LKW um. Personschaden war nicht zu verzeichnen.

Zum Einsatz kamen 21 Feuerwehren des Landkreises Schweinfurt, Führungsdienstgrade der Kreisbrandinspektion und das THW.
Weiterhin war eine Koordinierungsgruppe in der Katastropheneinsatzleitung tätig. Unterstützung erhielt diese durch die KomFü. Einsatzende dieser Koordinierungsgruppe war 21.30 Uhr."

Anmerkung der Redaktion:
Da Feuerwehren teilweise ohne Rückmeldung an die Einsatzzentrale selbstständig Einsatzstellen im Ort abgearbeitet haben, dürfte die tatsächliche Einsatzahl bei ca. 55 bis 60 liegen.



Schäuble dankt Einsatzkräften: Katastrophenschutz gut aufgestellt

Berlin (dpa) - Der Einsatz der Rettungs- und Hilfskräfte während des Orkans "Kyrill" hat nach Einschätzung von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) gezeigt, dass der Katastrophenschutz in Deutschland gut aufgestellt ist. "In Verbindung mit den exakten Wetterprognosen hat das deutsche Notfallsystem seine Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt", sagte Schäuble am Freitag in Berlin und dankte allen haupt- und ehrenamtlichen Helfern. "Dieses Engagement ist unbezahlbar." Schäuble würdigte auch den Beitrag der Arbeitgeber, die ihre Mitarbeiter freigestellt hätten. Ohne das ehrenamtliche Engagement würde das Katastrophenschutzsystem nicht funktionieren.

Bundesweit waren die Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei, Technischem Hilfswerk (THW) und Rettungsdiensten im Einsatz.

LANDKREIS SCHWEINFURT – Das Amt für Landwirtschaft und Forsten Schweinfurt beabsichtigt, im Jahr 2007 kostenlose Motorsägen-Lehrgänge für die Feuerwehren des Landkreises Schweinfurt durchzuführen. Um die vorhandenen Schulungskapazitäten optimal nutzen zu können, benötigt das Landratsamt Schweinfurt deshalb einige Daten der Feuerwehren zur Ausstattung mit Motorsägen und zur Anzahl bereits im Umgang mit Motorsägen geschulter Feuerwehrleute.

Deshalb werden alle Feuerwehren gebeten, das Rückmeldeformular, das allen Kommandanten auch mit der Weihnachtspost des Landratsamtes zugeht, bis spätestens Freitag, 12. Januar 2007 an das Landratsamt zurückzuschicken.

Sie können das Rückmeldeformular auch bei uns als PDF-Datei herunterladen.

BERGRHEINFELD (HOF) Bereits zum fünften Mal fand der Gottesdienst für alle Hilfs- und Rettungsorganisationen in Stadt und Landkreis Schweinfurt statt. Eingeladen hatte dazu das Team der Ökumenischen Notfallseelsorge und die Seelsorge in Feuerwehr und Rettungsdienst.

"Wer Zeit hat, bei dem stimmt etwas nicht. Keine Zeit zu haben ist in", begann Pfarrer Christian Peiser seine Predigt im festlich gestalteten Gottesdienst. Er warf dabei die Frage auf, was der Dienst am Nächsten einem persönlich bringe. In einer Gesellschaft, in der man in der Freizeit tut, was einem Spaß mache, ist hier das Engagement in Feuerwehr und Rettungsdienst überhaupt noch gefragt. Warum solle man sich bei Nacht und Nebel in gefährliche und belastende Situationen begeben, fragte er. Doch beim Dienst am Nächsten führe kein Weg vorbei. Dies bedeute gleichzeitig glaubwürdig zu sein in Wort und Tat.

Brücken schlagen zwischen der Kirche und den Rettungsorganisationen sei eine Aufgabe der Notfallseelsorger, betonte Pfarrer Hanjo von Wietersheim, Leiter der Arbeitsgemeinschaft Seelsorge in Feuerwehr und Rettungsdienst in Bayern, bei der Vorstellung der beiden neuen Notfallseelsorger, Pfarrer Andreas Heck und Diakon Thomas Weiß. Hilfe zu leisten für alle in Not geratene, ohne Unterschiede zu machen, sei das Selbstverständnis der Notfallseelsorge. Nach der anschließenden Einsegnung übergaben Hanjo von Wietersheim und Diakon Norbert Holzheid symbolische die Einsatzjacken an die neuen Notfallseelsorger.

Was sind die Aufgaben der Notfallseelsorge? Sie wendet sich an drei verschiedene Personengruppen. An primär Geschädigte, das sind Unfallopfer oder durch Notfälle direkt geschädigte Menschen. An sekundär Geschädigte, das sind unverletzt Beteiligte, Unfallzeugen oder Angehörige der primär Geschädigten. Die dritte Gruppe sind die Helfer. Hier gibt es seelsorgerischen Beistand für Angehörige der Hilfs- und Rettungsorganisationen, um ihre oft belastende Arbeit bewältigen zu können.

Kirchliche Seelsorger haben einige entscheidende Vorteile im Bereich der Notfallbetreuung: Sie genießen ein umfangreiches Zeugnisverweigerungsrecht, das sie als Gesprächspartner in schwierigen Situationen besonders prädestiniert. Im Einsatz haben kirchlichen Mitarbeiter keine anderen Aufgaben. Sie können sich ganz den jeweiligen Gesprächspartnern widmen.

Stellvertretender Landrat Paul Heuler sprach beim anschließenden Empfang im Pfarrheim dem Notfallseelsorgeteam im Namen des Landkreises seinen Dank für das große Engagement aus. Weiter wünschte er, dass die Retter von Unfällen verschont blieben. Diese Gemeinschaft solle sich weitertragen, denn nur so sei diese anspruchsvolle Arbeit zu bewältigen. Dieter Adam dankte im Namen der Stadt Schweinfurt. Hierbei betonte er, die Einsatzkräfte setzten sich aus sozialem Verständnis für andere ein. Bürgermeister Peter Neubert freute sich, dass dieser Gottesdienst in Bergrheinfeld stattgefunden hatte. Den Ehrenamtlichen dankte er für deren nicht selbstverständlichen Einsatz und lobte die Arbeit des Notfallseelsorgeteams.

Verabschiedet hat Diakon Norbert Holzheid aus dem Team der Notfallseelsorger Pastoralreferent Wolfgang Schöller, der jetzt in Bad Kissingen tätig ist. Für ihr zehnjähriges Wirken als Notfallseelsorger wurden die Gründungsmitglieder der Ökumenischen Notfallseelsorge Schweinfurt, Gottfried Schemm und Pfarrer Werner Kirchner, mit der Ehrenmedaille in Silber der Notfallseelsorge ausgezeichnet.

BERGRHEINFELD (HOF) Samstag, 16 Uhr - in Bergrheinfeld, Geldersheim und Werneck gehen Meldeempfänger und Sirenen an. Gemeldet wird der Austritt eines gefährlichen Stoffes im Problemmülllager der Firma NBS-Sulo im Bergrheinfelder Industriegebiet "Am Bahnhof". Menschenleben sind in Gefahr.

Etwa sieben Minuten nach dem Alarm sind die ersten Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Bergrheinfeld vor Ort. Dann geht es Schlag auf Schlag: Den vier Bergrheinfelder Fahrzeugen folgen sieben aus Werneck sowie drei aus Geldersheim und dem Einsatzleitwagen der Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UgÖEL) des Landkreises. Später wird noch die FF Grafenrheinfeld nachalarmiert.

Glücklicherweise handelte sich um ein Übungsszenario. Hier soll das Zusammenwirken der Einsatzkräfte des seit 1. Januar dieses Jahres umstrukturierten AC-Zuges geübt werden. Kreisbrandmeister Holger Strunk, Leiter des AC-Zuges, hat die Aufgaben verteilt: Die Dekon-Gruppe der FF Bergrheinfeld baut einen Dekontaminationsplatz mit Zelt auf. Unter Chemiekalienschutzanzug (CSA) dichten Feuerwehrleute aus Werneck das Leck im Säurebehälter ab. Am Atemschutzgerätewagen der FF Geldersheim sammeln sich die Geräteträger für schweren Atemschutz. Die AC-Erkunder Stadt und Land sammeln Messdaten über die mögliche Belastung der Luft durch Schadstoffe.

Währenddessen bauen zwei Gruppen eine Wasserwand auf, um den Säurenebel niederzuschlagen. Bei der UGÖEL gehen Messdaten und Wettermeldungen ein. Eine erste Einsatzbesprechung mit Lagemeldung findet statt. Ein Lautsprecherwagen der Feuerwehr informiert die Anwohner über mögliche Gefahren. Zwei Verletzte werden gerettet und nach deren Dekontamination den Maltesern aus Grafenrheinfeld übergeben.

Das Übungsszenario lässt bei den Bergrheinfelder Feuerwehrleuten schlechte Erinnerungen aufkommen. Im Jahr 1998 war bei der Firma NBS in der Sortieranlage illegal entsorgtes CS-Reizgas ausgetreten. 36 Personen wurden damals in die Klinik eingeliefert. Erst nach sechsstündigem Einsatz war die Ursache für diese Vergiftungserscheinungen gefunden worden.

Heute sind die Einsatzkräfte vorsichtiger: Schadstoffmessungen, Arbeiten unter Vollschutz und Dekontamination der eingesetzten Kräfte stehen im Vordergrund des Geschehens. Nach rund 100 Minuten ist die Übung zu Ende, eine Besprechung folgt. Insgesamt waren rund 120 Kräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst mit 20 Fahrzeugen im Einsatz. Kreisbrandrat Georg Vollmuth lobte das engagierte Arbeiten der Einsatzkräfte. Und Kreisbrandmeister Holger Strunk erläuterte, diese Übung habe dem Kennenlernen und dem gemeinsamen Zusammenarbeiten gedient. Weitere gemeinsame Ausbildung werde folgen.

Sonntag, 19 November 2006 00:00

Unfall-Tragödie mitten in Bad Bocklet

BAD BOCKLET Das wünscht man keinem: Als am Freitag um 17:55 Uhr in Bad Bocklet die Sirenen heulen, springen die Feuerwehrleute in ihre Autos. So auch jener 36-Jährige, dessen Fahrt zum Feuerwehrhaus tragisch endet. Er, der nicht weiß, dass es nur ein Übungseinsatz ist, erfasst mit seinem Renault Twingo mitten im Dorf einen Mann, den nicht nur er selbst, sondern fast jeder im Ort gut kennt: Walter Kunzmann. Der 71-jährige erliegt laut Polizeibericht noch am Freitag im Kissinger St. Elisabeth-Krankenhaus seinen schweren Verletzungen.

Das Auto habe ihn 18 Meter weit auf den Gehsteig geschleudert, berichtet die Polizeidirektion Würzburg. Über die Geschwindigkeit, mit der der 36-Jährige in der Tempo-30-Zone unterwegs war, schweigt sie sich aus. Er habe die Warnblinkanlage an seinem Auto eingeschaltet, teilt sie mit. Er und eine Unfallzeugin seien mit Schocks ins Krankenhaus gebracht worden.

Kunzmanns Bruder habe auf der anderen Straßenseite gestanden, als er die Straße überquerte und der Unfall passierte, hat Wolfgang Back erfahren. Als Bürgermeister und aktiver Feuerwehrmann hat auch er schwere Stunden hinter sich. Er begleitete die Ehefrau des 36-jährigen ins Krankenhaus und besuchte auch die Familie Kunzmanns. Und er war dabei, als Notfallseelsorger Wolfgang Schöller die Tragödie am Freitagabend noch mit den Bockleter Feuerwehrleuten aufzuarbeiten versuchte.

"Man findet keine Worte", so Back auf Anfrage. Ein Unfall wie dieser sei schlimm sowohl für den Feuerwehrmann als auch für die Familie des Getöteten. "Es hätte jeden treffen können", betont er. Und: "Vorwürfe haben hier keinen Platz."

Vorwürfe ("Die rasen doch immer!") hat Back dieser Tage des öfteren gehört, die ersten noch an der Unfallstelle, sagt er. Diese Kritik käme ausgerechnet von jenen, die sich selbst nirgendwo engagieren, wehrt er diese ab.

Wenn's zum Einsatz geht, werde Tempo 30 "natürlich nicht eingehalten", sagt er. Schließlich gehe es bisweilen um Minuten, wenn nicht Sekunden. Dennoch tragen auch Feuerwehrleute im Einsatz volle Verantwortung für Unfälle, die sie verursachen, erläutert Back und zitiert Kreisbrandrat Helmut Rittelmeier: Dergleichen habe er in seiner 18-jährigen Dienstzeit noch nie erlebt, habe ihm dieser gesagt.

Kunzmann war in Bad Bocklet bestens bekannt: Er war Gemeinderat und Feldgeschworener, engagierte sich als Landwirt für die Flurbereinigung; er war Jagdvorsteher, Ortsobmann beim Bayerischen Bauernverband, Mitglied bei der Feuerwehr und beim Gesangverein Liederkranz, Gründungsmitglied beim TSV Bad Bocklet, wo er in 25 Jahren 600 Fußballspiele bestritt. Seit 1997 leitete er die Geschicke der Kleingartenkolonie. Erst im Mai dieses Jahres hatte er den Obst- und Gartenbauverein gegründet und war als dessen Vorsitzender ganz stolz, als Bad Bocklet Ende September als Landkreissieger beim Wettbewerb "Lebendiges Grün in Stadt und Land" ausgezeichnet wurde. Um Kunzmann trauern seine Frau Maria, eine Tochter und ein Sohn sowie vier Enkel.

Die Übung war die einzige im Jahr, bei der die Aktiven nicht vorab informiert waren. Sie wurde abgeblasen. Der Ernstfall sorgte dafür, dass die Feuerwehrler nur die Straße sperrten. Einer der ihren versuchte, Kunzmann am Leben zu halten. Vergebens. Bei der Gedenkstunde zum Volkstrauertag gedachten die Bockleter auch des Unfallopfers. Das Stiftungsfest der Feuerwehr nächste Woche, so Kommandant Christian Horn, wird ohne Blasmusik gefeiert.

Beigesetzt werden soll Kunzmann voraussichtlich am Mittwoch um 14 Uhr. Dieser Termin ist jedoch am heutigen Montag noch zu bestätigen. Die Feuerwehr werde den Sarg zum Grab geleiten, erklärte Back. Die Familie Kunzmanns, so deutete er an, wolle mit dieser Entscheidung auch ein deutliches Zeichen setzen.

Bei lang andauernden Verkehrsstaus auf Bundesautobahnen, insbesondere bei winterlichen Witterungsverhältnissen, die in den vergangenen Jahren sich häuften, ist es notwendig, rechtzeitig koordinierte Maßnahmen (Versorgungs- und Betreuungseinsätze, Unterstützung bei der Räumung der Autobahn) durchzuführen.

Aufgrund einer Weisung des Bayerischen Staatsministeriums des Innern hat das Landratsamt Schweinfurt (Katastrophenschutzbehörde) einen Katastrophenschutz-Sonderplan erstellt, der am 09.11.2006 im Landratsamt Schweinfurt Vertretern der Organisationen, Behörden und Einrichtungen in einer Informationsveranstaltung vorgestellt wurde.

40 Vertretern der Regierung von Unterfranken, der Polizei, der Autobahndirektion Nordbayern, des Straßenbauamts, des Kreisbauhofs, der Feuerwehr, von BRK, ASB, JUH und MHD, des THW, der FEZ, der RLSt und der UGÖEL wurde die Planung vorgestellt und anhand eines angenommenen Einsatzfalles die Durchführung der Maßnahmen besprochen.

Diese Veranstaltung verfolgte nicht nur das Ziel, Information über die Planung weiterzugeben, sondern hatte auch den Nebeneffekt, dass sich die Entscheidungsträger besser kennen lernten.

Für einen evtl. Einsatzfall wurde somit die Basis geschaffen, um dann die größtmögliche Hilfe den Betroffenen auf der Autobahn zuteil werden zu lassen.

Weitere Informationen und Fotos von der Veranstaltung im folgenden PDF-Dokument.

Die Vollversammlung findet für alle Verbandsmitglieder am Freitag, 08.12.2006 im Feuerwehrhaus Grafenrheinfeld statt. Beginn:19.30 Uhr.

Tagesordnung:

Top 1 Begrüßung
Top 2 Anwesenheit
Top 3 Protokoll der letzten Vollversammlung
Top 4 Tätigkeitsbericht Kreisjugendsprecher
Top 5 Kassenbericht
Top 6 Bericht der Kassenprüfer
Top 7 Bildung eines Wahlausschuss
Top 8 Neuwahl
Top 9 Vorschau
Top 10     Verschiedenes

Anträge zur Vollversammlung sind bis zum 24.11.2006 beim Kreisjugendsprecher Herrn Winfried Roßhirt schriftlich einzureichen.
Wir bitten die Kommandanten, Ihre(n) Jugendwart/in und Jugendsprecher/in zu verständigen. Stimmberechtigt sind Jugendsprecher/in und Jugendwart/in.
Die Kommandanten sind hierzu recht herzlich eingeladen.
Die Vollversammlung findet in Dienstkleidung statt.

Mit freundlichen Grüßen

Winfried Roßhirt
Georg Vollmuth

Am Samstag, 4. November, veranstaltet die Notfallseelsorge/Seelsorge in Feuerwehr und Rettungsdienst den 6. Ökumenischen Gottesdienst für alle Hilfs- und Rettungsorganisationen in Stadt und Landkreis Schweinfurt.

Der Gottesdienst beginnt um 16:00 Uhr in der Kath. Kirche "St. Bartholomäus" in Bergrheinfeld. Im Anschluss findet ein Empfang im Kath. Pfarrheim statt. Es ergeht herzliche Einladung an alle Feuerwehrkameraden und Mitglieder aller Hilfs- und Rettungsorganisationen.

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