Mößlein Michael

Mößlein Michael

Ersteller: Landratsamt Schweinfurt

Mittwoch, 23 November 2005 23:27

Funklehrgang erfolgreich absolviert

SCHWEBHEIM - Den Lehrgang zum Sprechfunker erfolgreich absolviert haben 19 Feuerwehrfrauen und -männer aus sieben Freiwilligen Wehren des Landkreises sowie von der Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UGÖEL). Zu absolvieren waren an sechs Abenden in 18 Unterrichtsstunden die Grundlagen des Funkverkehrs bei den Feuerwehren. So mussten die Teilnehmer unter der Regie der Kreisbrandmeister Winfried Seißinger und Bernhard Voit lernen, als Sprechfunker in Gruppen, Zugtrupps und Führungsgruppen mit den im Feuerwehrdienst üblicherweise verwendeten Sprechfunkgeräten Nachrichten zu übermitteln. Bei der Übergabe der Zeugnisse forderte Kreisbrandinspektor Gottfried Schemm auf, das gelernte Wissen anzuwenden und weiterzugeben. Der Feuerwehr Schwebheim dankte er für die Unterstützung bei der Durchführung des Lehrgangs.

Die frisch gebackenen Sprechfunker sind: Michael Lamprecht, Sebastian Endres, Kerstin Wiederer (UGÖEL), Reiner Reuter, Joachim Böhm (Kronungen), Paul Krätzig, Barbara Kundmüller (Schallfeld), Stefan Hegler (Gochsheim), Dominik Häring, Philipp Brückner, Markus Köhler, Lars Stumm (Obereuerheim), Stephen Kimbrough, Christian Zeitvogel, Marco Lukoszus, Michael Böhnlein (Untereuerheim), Tobias Hofmann, Frank Wilhelm (Traustadt) und Sebastian Berlenz (Grafenrheinfeld). Unser Bild zeigt die Lehrgangsteilnehmer zusammen mit ihren Ausbildern (von links) KBM Voit, KBM Seißinger, KBI Schemm (2. von rechts).

 

Bericht und Foto: Horst Fröhling

SCHWEINFURT-LAND (HOF) - Die Ausbildung zum Truppführer absolvierten 45 Feuerwehrleute aus dem gesamten Landkreis in zwei parallel laufenden Lehrgängen, die im Ausbildungszentrum der Kreisbrandinspektion in Niederwerrn und bei der Freiwilligen Feuerwehr Bergrheinfeld stattfanden.

Theorie und Praxis des Feuerlöschwesens und der technischen Hilfeleistung standen während der 40 Stunden auf ihrem Programm, in das sie Kreisbrandinspektor Peter Hauke und sein Ausbilderteam unterwiesen. Bei der Zeugnisübergabe nach der schriftlichen Prüfung betonte Kreisbrandinspektor Peter Hauke, dass dieser Lehrgang auf das "tägliche Geschäft" der Feuerwehr vorbereiten soll. In der heutigen Zeit sei die Feuerwehr "Mädchen für alles". Nur durch richtiges Verhalten an der Unglücks- oder Brandstelle könnten die anfallenden Einsätze bewältigt werden und die Einsatzkräfte gesund zurückkehren.

Den Blick über den Tellerrand zu schärfen sei ein weiteres Ziel dieses Lehrgangs gewesen, erklärte Hauke. Hier seien auch Leute von Polizei, Rettungsdienst, Landratsamt und Notfallseelsorge zu Wort gekommen. Weiter sei bereits vorhandenes Wissen aufgefrischt worden und neues dazu gekommen. Hauke sprach von sehr motivierten Lehrgangsteilnehmern. Er appellierte an die frisch gebackenen Truppführer, das erworbene Wissen weiterzugeben und selbst bereit zu sein, sich weiter fortzubilden.

Den Lehrgang zum Truppführer erfolgreich absolviert haben in Bergrheinfeld: Christian Frosch, Christian Friedel, Martin Neubert, Michael Rebhan, Adrian Ridder, Stefan Fröhling, Dominik Karrlein, Andre Willmy und Felix Endres (Bergrheinfeld); Christian Spiegel (Obbach); Andreas Graf (Zeilitzheim); Michael Schnös, Peter Stock und Michel Herzig (Hirschfeld); Alexander Mika und Martina Klinger (Hausen); Christian Ludwig, Lisa Schäfer und Konstantin Willacker (Schwebheim); Stefan Saal, Daniel Saal und Corinna Ankenbauer (Ebertshausen); Michael Hart, Andreas Benkert, Manuel Ehni, Klaus Mauder und Alexander Drescher (Waigolshausen).

Absolventen vom Lehrgang im Kreisausbildungszentrum in Niederwerrn: Andreas Wahl (Obbach); Mario Niedermeyer Jens Niedermeyer und David Schaller (Brünnstadt); Dirk Keysers, Matthias Hübner und Sven Schreiner (Grafenrheinfeld); Dominik Weih und Jörg Fehr (Werneck); Axel Treutlein und Andreas Kraus ( Schnackenwerth); Christoph Weiß, Bastian Neder, Manuel Rumpel und Alexander Göb (Essleben); Tony Rist, Sebastian Heim und Michael Hetzel (Sulzheim).

 

Bericht und Fotos: Horst Fröhling

 

Landkreis Schweinfurt — Große Freude bei der Feuerwehr in Stadtlauringen: Mit der Beschaffung des landkreiseigenen Rüstwagens für die Freiwillige Feuerwehr Stadtlauringen ist nun flächendeckend dafür gesorgt, dass entsprechendes Potential auf dem Sektor der technischen Hilfeleistung vorhanden ist.

Der neue Rüstwagen.

Im Rahmen einer großen Feierstunde und vor den Augen zahlreicher Ehrengäste und Besuchern wurde der Rüstwagen seiner Bestimmung übergeben.

Der Rüstwagenstandort Stadtlauringen ist wegen des gestiegenen Verkehrsaufkommens und vor allem wegen des Schwerlastverkehrs (u.a. mit gefährlicher Ladung) auf der Staatsstraße 2288 sowie der Unfallhäufigkeit bestimmt worden.

Mit der Beschaffung des mit allerlei technischem Gerät ausgestatteten Rüstwagens, der eine stattliche Summe von über 341.000 Euro gekostet hat (der Landkreis erhält einen Zuschuss von 126.000 Euro), stehen die notwendigen Geräte zur Verfügung, um die technische Hilfeleistung zu gewährleisten.

v.l.: MdL Gerhard Eck, Bürgermeister Friedel Heckenlauer, Landrat Harald Leitherer, Kommandant Werner Stettner, KBI Peter Höhn, zweiter Kommandant Christian Düring, KBR Georg Vollmuth und KBM Martin Helbig.

Die Leistungsfähigkeit der Freiwilligen Feuerwehr in Stadtlauringen wurde durch diese Anschaffung wesentlich verbessert.

Der Rüstwagen RW ist für Einsätze nahezu aller technischen Hilfeleistungen – auch größeren Umfangs – vorgesehen, erklärte Landrat Harald Leitherer bei der feierlichen Übergabe.

Die Gäste konnten sich bei der feierlichen Übergabe ein Bild von der technischen Ausstattung machen.

Der RW ist ein Fahrzeug mit einer feuerwehrtechnischen Beladung, einem betriebsbereit ein- oder angebauten Lichtmast, Ölwehr, Boot, einer eingebauten und vom Fahrzeugmotor angetriebenen Zugeinrichtung mit maschinellem Antrieb, Holz- und Steinbearbeitungsmaschinen, einem Generator und vielem mehr. Das Gesamtgewicht des Fahrzeugs beträgt bis zu 14.000 Kilogramm.

Der „Iveco Magirus“-Rüstwagen ist eine Bereicherung für Einsätze im gesamten Landkreisgebiet. Die Besatzung besteht aus einem Trupp. Seit vergangenem Juli haben sich die Stadtlauringer Feuerwehrleute mit dem neuen Fahrzeug und seinen Details vertraut gemacht.

 

Quelle: Landratsamt Schweinfurt

Würzburg (JOGI) - Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer nannte Georg Vollmuth einen Feuerwehrmann "mit Herz und Verstand und mit Haut und Haar". Er hätte den Kreisbrandrat des Landkreises Schweinfurt nicht besser beschreiben können. Seit 36 Jahren stellt sich Vollmuth in den Dienst der Feuerwehr und hat seither in zahlreichen Führungsfunktionen "Fachwissen und Engagement bewiesen". Für seinen langjährigen Einsatz wurde er am Dienstag im Fürstensaal der Würzburger Residenz mit dem Steckkreuz des Feuerwehr-Ehrenzeichens ausgezeichnet.

Georg Vollmuth ist seit 1969 aktives Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Frankenwinheim. Kreisbrandmeister war er ab 1986, Kreisjugendwart seit 1992; in dieser Zeit hat er sich laut Beinhofer "besonders in der Ausbildung der Feuerwehrleute hervorgetan". Um die Bürger in Sachen Brandschutz aufzuklären, hat Vollmuth Geräte und Ausrüstung beschafft – mit Geld aus seinem eigenen Portemonnaie. Seit 1994 ist Vollmuth als "Luftbeobachter zur Waldbrand-Verhütung" tätig. Im März 2001 wurde er zum Kreisbrandrat gewählt.

Bei zahlreichen Unglücken im Landkreis leitete Vollmuth die Rettungseinsätze – zum Beispiel bei der Gasexplosion im Kinderdorf Kästnerhof in Oberschwarzach und beim Gärtnerei-Großbrand in Oberspiesheim (beide 2004). Dabei habe er, so Beinhofer, "in erheblichem Maße zur Menschenrettung und Schadensbegrenzung beigetragen".

 

(Quelle: Main-Post vom 17.11.2005)

Nürnberg - Rund 1.350 Einsatz- und Rettungskräfte aus ganz Bayern haben sich an der größten Katastrophenschutzübung der vergangen Jahrzehnte in Nürnberg beteiligt. Bei der offiziellen Übung der WM-Stadt Nürnberg unter dem Titel "Anstoß 2006" wurde das Zusammenwirken von Fachdiensten in Führungsstäben und ein realitätsnahes Training von hauptberuflichen Einsatzkräften und ehrenamtlichen Helfern trainiert.

Die Bayerische Feuerwehrschule Geretsried, die die Übungsleitung übernommen hatte, bewertete die Arbeit der Einsatzkräfte in Nürnberg als durchweg positiv: Die Übung sei übersichtlich, kontrolliert und gut organisiert abgelaufen, so die Bilanz.

Nach der Begrüßung durch Dr. Günther Beckstein, Bayerischer Staatsminister des Inneren, und Bürgermeister Horst Förther, wurden die Führungsstäbe der Katastropheneinsatzleitung in Nürnberg mit insgesamt neun umfangreichen Großschadenslagen Nürnbergs im Laufe des Tages konfrontiert. Fünf dieser "Brennpunkte" wurden durch die Einsatzkräfte praktisch bearbeitet. 75 Personen koordinierten im Hintergrund den Ablauf der Katastrophenschutzübung.

In Nähe des Stadions wurde zum Beispiel ein Busunfall mit einem Gefahrguttransporter simuliert. 160 Personen waren in den Unfall verwickelt und gerieten mit einem Gefahrstoff in Kontakt. Es kam dabei zu einem so genannten "Massenanfall von Verletzten" mit 20 liegend schwerverletzten und 40 verletzt gehfähigen Personen.

Die Einsatzkräfte von Berufsfeuerwehr, Freiwilligen Feuerwehren, THW, Polizei, den Hilfsorganisationen (Bayerisches Rotes Kreuz, Malteser Hilfsdienst, Johanniter Unfallhilfe, Arbeiter-Samariter-Bund) und Bundeswehr sicherten unter anderem die Unfallstelle, leisteten technische Hilfe, bargen kontaminierte Personen und Verletzte, transportierten diese zu den Dekontaminations- und Behandlungsplätzen und versorgten sie dort.

Eine weitere "Lage" war ein Brand in einer Jugendherberge (Objekt auf dem MAN-Gelände), bei dem Kräfte von MAN-Werksfeuerwehr und Freiwilliger Feuerwehr sowie von Sanitäts- und Betreuungsdienst Hand in Hand arbeiteten. Die Polizeihubschrauberstaffel Roth und die Höhenrettungsgruppe der Berufsfeuerwehr übten die Bergung eines verunglückten Arbeiters auf einem Flutlichtmast des Stadions. THW, Freiwillige Feuerwehren sowie Sanitäts- und Betreuungsdienste arbeiteten weiterhin nach dem Einsturz einer Großbildleinwand zusammen. Mit den Mitteln der ABC-Erkundung der Feuerwehren wurde außerdem das Messen, Aufspüren und die Probeentnahme einer unbekannten Substanz geübt.

Das Chemische Untersuchungsamt der Stadt Nürnberg führte eine Schnellanalyse durch. Zum Einsatz kam dabei auch ein neu entwickeltes Biomessgerät der Firma Diehl.

In der neuen Feuerwache 5 der Feuerwehr Nürnberg versammelte sich unter Leitung der Berufsfeuerwehr Nürnberg die "Örtliche Einsatzleitung". Dies ist ein Stab aus Mitarbeitern von Feuerwehr, THW, Sanitätsdienst, Polizei, Bundesgrenzschutz, Bundeswehr, VAG und Katastrophenschutz. Daneben kam im Ordnungsamt der Stadt Nürnberg die Führungsgruppe Katastrophenschutz zusammen. Hier übten unter Leitung von Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly und Stadtrechtsdirektor Dr. Hartmut Frommer Mitarbeiter aus verschiedenen Dienststellen der Verwaltung sowie der Einsatzkräfte den Katastrophenfall.

An der Übung in Nürnberg waren insgesamt 1.350 Teilnehmer beteiligt, davon 330 überörtliche Kräfte. Die Einsatzkräfte verteilten sich wie folgt:
Führungsgruppe Katastrophenschutz 30 Personen
Stab des Örtlichen Einsatzleiters 45 Personen
Feuerwehr Nürnberg (BF und FF) 170 Personen
Werkfeuerwehr MAN 15 Personen
ABC-Dienst der Feuerwehren (Nürnberg, Fürth, Cham, Bad Kissingen, Schweinfurt, Haßberge, Erlangen, Herzogenaurach, Nürnberger Land, Ansbach) 100 Personen (80 überörtlich)
THW Nürnberg 100 Personen
Bundeswehr 60 Personen
Sanitäts- und Betreuungsdienst 310 Personen (250 überörtlich)
Notfallseelsorge 20 Personen
Polizei 200 Personen
Verletztendarsteller (Polizei, THW, Feuerwehr) 220 Personen
Sonstige 50 Personen

Durchgeführt wurde die Übung auf Grundlage eines "Nationalen Sicherheitskonzepts FIFA WM 2006" und eines Konzepts des Bayerischen Staatsministeriums des Inneren für die Austragungsorte in Bayern. Die Gesamtübungsleitung übernahm federführend das Land Bayern, vertreten durch die Staatliche Feuerwehrschule Geretsried und Vertreter der an der Übung beteiligten Behörden und Organisationen. Auch die benachbarten Regierungsbezirke waren in die Übung mit einbezogen. Parallel führten auch die Nachbarstädte Fürth und Erlangen Stabsrahmenübungen durch.

Ein reibungsloses Zusammenspiel der Einsatzkräfte vor Ort, in der örtlichen Einsatzleitung und in der Führungsgruppe Katastrophenschutz lobte auch die Polizei, die ebenfalls an der Übung beteiligt war.

Weitere Stimmen zum Übungsverlauf:

Stadtrechtsreferent Dr. Hartmut Frommer:
"Mit dem Verlauf der Übung bin ich sehr zufrieden. Es gab zwar kleine Probleme, aber das ist ja der Sinn solch einer Übung. Besonders erfreulich war das überörtliche Interesse von Fachleuten und Medienvertretern. Über das Lob zur Übung von meinem Kollegen Winfried Blume-Beyerle, Leiter des Kreisverwaltungsreferats der Stadt München, mit dem uns eine vorbildliche Zusammenarbeit verbindet, habe ich mich sehr gefreut sowie über die Anwesenheit von Staatsminister Dr. Günther Beckstein, Bezirkstagspräsident Karl Inhofer, und der Oberbürgermeister aus Erlangen und Schwabach, sowie vielen weiteren Fachleuten. Unser Dank gilt in erster Linie den vielen Ehrenamtlichen des Bayerischen Roten Kreuzes, des Technischen Hilfswerks, des Arbeiter-Samariter-Bunds, des Malteser Hilfsdienstes, der Johanniter Unfallhilfe und freiwiligen Feuerwehren sowie den hauptamtlichen Kräften von Polizei und Feuerwehr. Die Zusammenarbeit aller Organisationen und Einrichtungen ist nirgendwo so gut wie in Nürnberg. Das ist die Voraussetzung dafür, dass wir nach der heutigen Übung getrost ins Jahr 2006 blicken können."

Otto Kreß, Kreisgeschäftsführer des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) – Kreisverband Nürnberg-Stadt für alle Einsatzkräfte der Hilfsorganisationen:
"Alle Einsatzkräfte der Hilfsorganisationen – BRK, Arbeiter-Samariter-Bund, Malteser Hilfsdienst und Johanniter Unfallhilfe – haben gezeigt, dass sie auch extremen Anforderungen gewachsen sind. Das Zusammenspiel mit Polizei, Feuerwehr und Technischem Hilfswerk hat gut funktioniert. Die Verletzten konnten fachgerecht und zügig an allen Einsatzstellen versorgt werden. Mein besonderer Dank gilt den vielen ehrenamtlichen Einsatzkräften."

Stefan Mühlmann, Technisches Hilfswerk (THW) – Ortsverband Nürnberg:
"Das THW war mit 100 Helfern im Einsatz. Es wurden Verletzte aus einem Trümmerkegel gerettet, der entstanden ist, nachdem eine Videowand zusammengebrochen war. 25 Schwer- und fünf Leichtverletzte wurden gerettet. Die Unfallstelle wurde gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr Laufamholz abgesichert. Die Übung verlief reibungslos."

Hans-Peter Reißmann, Berufsfeuerwehr Nürnberg:
"Ein großes Lob gilt den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern. Bei der Übung haben die groben Konzepte gut funktioniert. Die Aufgabe ist es nun, mit den Erkenntnissen aus dieser Übung die Konzepte zu verfeinern und daraus Lehren für die Weltmeisterschaft 2006 zu ziehen. Insgesamt haben 1.900 Personen die Übung verfolgt, darunter 300 Gäste."

Donnerstag, 10 November 2005 23:19

Feuerwehren übten am DB-Ausbildungszug

SCHWEINFURT - Bereits seit 13 Jahren ist er jährlich 42 Wochen unterwegs: Der in Fulda stationierte Ausbildungszug der Deutschen Bahn, der jetzt erstmals am Schweinfurter Hauptbahnhof den Feuerwehren zur Verfügung stand.

Es sind drei Wagons - zwei Kessel- und ein Personenwagen - an denen die Feuerwehren üben können. Vorher war einiges an Hintergrundwissen zu erfahren. "Vierachsige Kesselwagen im Ganzzug - da kommen leicht über tausend Tonnen Gefahrgut zusammen", so Horst Fächner von der Deutschen Bahn. Bei den Feuerwehren sei die Brandbekämpfung an Zügen bekannt. Über Gefahrguteinsätze bei der Bahn lägen dagegen kaum Erfahrungen vor. Daher gebe es Fortbildungen an den Feuerwehrschulen oder vor Ort durch einen Notfallmanager.

Fächner erklärte die unterschiedlichen Typen von Kesselwagen, die zum Teil von privaten Gesellschaften vermietet werden. Da viele Anbieter auf dem Markt sind, gebe es über 200 verschiedene Typen von Armaturen an den Waggons. Vieles könnten die Feuerwehren daher gar nicht wissen. Über die Wagennummer könne man alles identifizieren. Eine zweite Möglichkeit, etwas heraus zu bekommen, gelänge über den Bahnkilometer. Die Notfallleitstellen verfügten über Transportlisten. Railion-Notdienst und der Gefahrgutbeauftragte der Bahn helfen weiter. Weitere Unterstützung gebe es durch TUIS, das "Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystem" der chemischen Industrie. Diese werde vom örtlichen Einsatzleiter verständigt. TUIS bietet Hilfe in drei Stufen an: Telefonische Beratung, Beratung am Unfallort und technische Hilfe am Unfallort.

"Pro Jahr sind es etwa 40 bis 60 Zwischenfälle", erklärt Ingo Piersig. Hierbei handele es sich meist um einen Austritt in Tropfenform. So um die 150 Liter Stoff könnten hierbei auslaufen. Bei der Gefährlichkeit komme es immer auf den Stoff an, betonte Piersig. Dass auch dies nicht ohne ist, zeigte ein Gefahrguteinsatz dieses Frühjahr auf dem Bahnhof in Neustrelitz (Mecklenburg-Vorpommern). Hier war aus einem 11.000 Liter fassenden Kesselwagen Trimethylcyclohexan, ein leicht entzündlicher Stoff, ausgelaufen. Der Boden im Umkreis von zehn Metern um den Kesselwagen war beim Eintreffen der Feuerwehr bereits verseucht. Fast zwölf Stunden dauerte der Feuerwehreinsatz. Hundert Liter Schaummittel und 300 Kilogramm Ölbinder wurden verbraucht.

"Undichtheiten am Ventil sind in der Regel die Ursachen für das Freisetzen von gefährlichen Stoffen", so Piersig. In einem begehbaren Kesselwagen zeigte er den Feuerwehrleuten 65 verschiedenartige Ventilverschlüsse. In einen solchen 12,80 m langen Wagen passen bis zu 86.000 Liter Heizöl. "So lange der Kessel bei einem Unfall ganz bleibt, ist er dicht", betonte der Bahn-Ausbilder. Weiter warnte er, erst auf einen Kesselwagen zu gehen, wenn die Oberleitung abgeschaltet und geerdet ist.

Dass das Abdichten eines Lecks an einem Kesselwagen nicht so einfach ist, zeigten die praktischen Übungen am Zug. Hierbei muss im Ernstfall beachtet werden, dass es sich um ein Gefahrgut handeln kann, das im Zweifelsfall unter Vollschutzanzug gesichert werden muss. Zum Abdichten eines Lecks kommen Dichtkissen oder ganz einfache Holzkeile zum Einsatz. Gleichzeitig muss der auslaufende Stoff aufgefangen werden, Brandgefahr und Gefährlichkeit erkundet werden. Richtig schwierig wird es, wenn ein solcher Zwischenfall nicht in einem Bahnhof, sondern auf freier Strecke, die recht unzugänglich ist, passiert.

 

Fleißig geübt haben am Ausbildungszug "Gefahrgut" der Deutschen Bahn die Freiwilligen Feuerwehren aus Bergrheinfeld, Schonungen und Werneck sowie die Freiwillige Feuerwehr Schweinfurt und die Werksfeuerwehren der Großbetriebe. Einen Tag stand der Zug den Feuerwehren aus dem Hassbergkreis zur Verfügung. Das Bild zeigt eine Leckabdichtung mittels Dichtkissen.

Bericht und Foto: Horst Fröhling

Donnerstag, 10 November 2005 23:17

Maschinistenlehrgang erfolgreich absolviert

SCHWEINFURT-LAND - Den Lehrgang als Fahrzeugmaschinisten erfolgreich absolviert haben 17 Feuerwehrleute aus dem Landkreis. Drei Wochen lang wurden sie im Feuerwehrausbildungszentrum in Niederwerrn unter der Leitung von Kreisbrandinspektor Gottfried Schemm (links im Bild) in Theorie und Praxis auf ihre künftige Tätigkeit als Maschinisten für Löschfahrzeuge vorbereitet. Inhalte des Lehrgangs waren unter anderem Ausbildung an der Pumpe, Fehlersuche und Wasserförderung über lange Strecken. Außerdem lernten die Teilnehmer verschiedene Geräte für die technische Hilfeleistung kennen. Zum Abschluss der Ausbildung stand eine schriftliche Prüfung an.

Maschinisten für Löschfahrzeuge sind jetzt Matthias Back, Frank Graf (beide FF Gernach), Oliver Elflein, Nicole Przyklenk (beide FF Gochsheim), Thomas Hertlein, Peter Silvio (beide FF Greßthal), Dominik Hogo (FF Oberschwarzach), Matthias Werner (FF Reichmannshausen), Daniel Götz (FF Röthlein), Michael Göbel, Andreas Kraus, Axel Treutlein (alle FF Schnackenwerth), Oskar Fröhr (FF Schwanfeld), Bernd Sauer (FF Traustadt), Lukas Reul, Manfred Voit (beide FF Waigolshausen) und Jonas Redweik (FF Zeilitzheim). Unser Bild zeigt die neuen Fahrzeugmaschinisten und vom Ausbilderteam die Kreisbrandmeister Martin Helbig (rechts) und Jens Michel (zweiter von links).

 

Bericht und Foto: Horst Fröhling

Eine der größten Knochenmark-Typisierungen Bayerns erwartet
Umfangreiche Fahrzeug- und Geräteschau von 10 bis 16 Uhr
Feuerwehren, Polizeien, Rettungsdienste präsentieren sich

München – Unter dem Motto „Helfen Sie Leben retten!“ veranstalten der Flughafenverein und die Flughafenfeuerwehr am Samstag, 1. Oktober 2005, eine der größten Knochenmark-Typisierungen Bayerns. Von 10 bis 16 Uhr haben alle Besucher im Alter zwischen 18 und 54 Jahren Gelegenheit, sich in die Spenderdatei der Aktion Knochenmarkspende Bayern e.V. (AKB) aufnehmen zu lassen. Die AKB ist über das Zentrale Knochenmarkspenderregister Deutschlands in Ulm mit einem weltweiten Spenderregister verknüpft. Jede Typisierung kostet 50,- Euro und erfolgt über eine Blutentnahme. Die Aktion findet in der Flughafensporthalle statt (Nordallee 25), in der Verwaltungskantine stehen Brotzeit sowie Kaffee und Kuchen bereit.

Parallel findet eine kostenlose Fahrzeug- und Geräteschau statt. Ausgestellt werden Fahrzeuge der Flughafenfeuerwehr wie das moderne Flugfeldlöschfahrzeug „Panther“ und ein Spezialgerät zur Bergung havarierter Flugzeuge. Die Bayerische Polizei präsentiert ihre Hundestaffel und wird mit Helikoptern präsent sein. Die neue Bundespolizei wird den Aktionstag mit einem Spezialfahrzeug zur Bergung von Sprengstoff bereichern. Der Rettungszweckverband München gewährt Einblicke in den ADAC-Rettungshubschrauber „Christopher 1“. Die Flughafen München GmbH (FMG) und andere Firmen vor Ort unterstützen die Aktion.

Anlass ist die Erkrankung eines Mitglieds der 200 Mann starken Werksfeuerwehr der FMG. Im Mai dieses Jahres verließen den gestandenen Feuerwehrmann Lothar Einberger plötzlich die Kräfte. „Selbst kleinste Anstrengungen brachten mich ins Schwitzen“, sagt der Hauptbrandmeister. Schließlich diagnostizierten Ärzte bei dem 43-jährigen Vater dreier Kinder Akute Myeloische Leukämie (AML). Mittlerweile hat er Chemotherapien hinter sich und sucht einen geeigneten Knochenmarkspender. Denn Leukämie ist durch die Transplantation von Blutstammzellen eines gesunden Menschen, dessen Gewebemerkmale mit denen des Patienten übereinstimmen, grundsätzlich heilbar.

„Als wir diese Geschichte hörten, wussten wir, dass wir handeln müssen“, sagt Thomas Bihler, 1. Vorsitzender des Flughafenvereins. „Deshalb haben wir zusammen mit der Flughafenfeuerwehr die große Blutspenden-Aktion am 1. Oktober organisiert.“ Der von ihm gegründete Verein hilft seit fast zehn Jahren Menschen in Not und arbeitet dabei eng mit der Flughafenfeuerwehr zusammen. „Die Jungs haben zum Beispiel nach dem Tsunami Medikamente und Zelte vor Ort in Sri Lanka verteilt, die unser Verein zuvor mit Geldspenden gekauft hat“, erinnert Bihler. „Tag ein Tag aus sorgt die Flughafenfeuerwehr meist unbemerkt für die Sicherheit der jährlich rund 25 Millionen Passagiere am Flughafen München“, weiß Thomas Bihler, der auch Mitglied des Aufsichtsrats der FMG ist. „Jetzt braucht einer dieser Helfer unsere Unterstützung.“

Seit Tagen hängen daher im Flughafen München Plakate, die auf den Aktionstag hinweisen. „Wir haben darüber hinaus Berufsfeuerwehren, Stadt- und Kreisfeuerwehrverbände sowie Kreisbrandinspektionen in Bayern eingeladen, am 1. Oktober zu uns zu kommen und die Solidarität mit ihrem Feuerwehrkameraden Einberger zu zeigen“, berichtet Hauptbrandmeister Peter Sigl von der Flughafenfeuerwehr. Thomas Bihler hat zudem die rund 25.000 Beschäftigten am Flughafen München schriftlich gebeten, am 1. Oktober mit ihren Familien zu kommen.

Feuerwehrmann Lothar Einberger, der seit 25 Jahren Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Landshut und seit über 15 Jahren bei der Flughafenfeuerwehr München beschäftigt ist, hofft unterdessen, dass ihm möglichst bald geeignetes Knochenmark transplantiert werden kann: „Es wäre schon schön, wenn ich mit meiner Familie im Winter wieder Ski und im Sommer wieder Radfahren könnte.“

Weitere Informationen unter www.flughafenverein.de.

  

Landkreis Schweinfurt — Brennende Autos, schreiende Verletzte. Massenkarambolage, ineinander verkeilte Fahrzeuge. Ein Bus ist umgestürzt, ein mit Salzsäure beladener Lkw kippt um.Was sich als schlimmstes Horrorszenario anhört, ist eine Katastrophenschutzübung auf der noch nicht für den Verkehr freigegebenen Autobahn A 71 zwischen Hain und Maibach.

Das Gefahrengebiet musste gesichert, ständig Messungen durchgeführt werden.

Das Landratsamt Schweinfurt als zuständige Katastrophenschutzbehörde nutzte vergangenes Wochenende diese Autobahntrasse für eine groß angelegte Übung. Über 330 Helfer von Feuerwehren, THW, BRK, ASB, JUH und MHD waren im Einsatz, 80 Darsteller mimten die Verletzten.

Wie im Ernstfall: Landrat Harald Leitherer verkündete eine so genannte „kleine Katastrophe“, die Führungsgruppe Katastrophenschutz setzte Kreisbrandinspektor Peter Hauke als Örtlichen Einsatzleiter ein.

Damit hatte Hauke die Führung über alle Rettungskräfte – mit Ausnahme der Polizei – inne. Gemeinsam mit der Unterstützungsgruppe SW wurde aus den modern ausgestatteten Einsatzleitwagen und Einsatzzelt koordiniert und kommuniziert. Und ebenfalls wie im Ernstfall bediente sich die Einsatzleitung auch der Unterstützung der Firmen Beständig und Streng.

Die Feuerwehr war schnell vor Ort - und hatte jede Menge zu tun.

Neben der Brandbekämpfung und der Rettung von Verletzten aus Lkw, Pkw und Bus musste das Gefahrengebiet gesichert und ständig Messungen durchgeführt werden. Im sicheren Abstand wurden Zelte errichtet, wo acht Notärzte und vier Notfallseelsorger die Verletzten behandelten und versorgten. Dazu wurden Hundestaffeln in den angrenzenden Wald geschickt, um eventuell unter Schock stehende Verletzte zu suchen.

Unter den Augen von weit über 100 Gästen und Beobachtern aus Verwaltung, Feuerwehren, Hilfsorganisatoren und Presse zeichnete sich am vergangenen Samstag schnell ab, dass der Einsatz realitätsnah und erfolgreich verläuft. Das Führungskonzept mit Übernahme der Einsatzleitung durch das

Rund 80 Verletzte mussten versorgt und teilweise unter schwersten Bedingungen aus den Fahrzeugen gerettet werden.

Landratsamt Schweinfurt in Form der Führungsgruppe und der Bildung einer Örtlichen Einsatzleitung hat sich bewährt. Gelobt wurden vor allem Ruhe, Besonnenheit und schnelles Handeln.

Auch wenn den eingesetzten „Schiedsrichtern“ und Beobachtern einige Kleinigkeiten auffielen, die anhand von Videoaufnahmen, Fotos und Protokollen analysiert und nachbesprochen werden – diese Lehrveranstaltung hat gezeigt, dass im Ernstfall die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehren, Rettungsdienst, Sanitätsdienst, THW und Polizei erfolgreich koordiniert wird, so dass schnelle und kompetente Hilfe für Verletzte und weitere betroffenen Personen gewährleistet ist.
 

Vor den Augen zahlreicher Zuschauer, Beobachter, Fachleute und Schiedsrichter hatte der Örtliche Einsatzleiter, Kreisbrandinspektor Peter Hauke, die Lage voll im Griff.

Quelle: Landratsamt Schweinfurt

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