Donnerstag, 22 Mai 2008 00:00

Von Florians Mut entflammt

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Florian entflammt – Festgottesdienst mit Bischof Friedhelm Hofmann

BERGRHEINFELD (hof) Großer Bahnhof vor der Kirche Sankt Bartholomäus: Rund 500 Feuerwehrleute mit 29 Fahnenabordnungen erwarten Bischof Friedhelm Hofmann zum traditionellen Floriangottesdienst.

Dieser trifft pünktlich um 17:45 Uhr ein, Kreisfeuerwehrseelsorger Pfarrer Werner Kirchner, stellv. Landrat Paul Heuler und Kreisbrandrat Georg Vollmuth begrüßen ihn. Abordnungen, Feuerwehrleute und Besucher ziehen in die Kirche ein, der Gottesdienst, den fünf Seelsorger und sechs Diakone mit zelebrieren, beginnt.

"Ich freue mich über Ihre spontane Zusage, diesen Gottesdienst mit uns zu feiern", begann Pfarrer Werner Kirchner. Nach dem Gottesdienst für Rettungsorganisationen im vergangenen Juli hatte Kreisbrandinspektor Peter Höhn den Würzburger Bischof gefragt, ob er im kommenden Jahr zum Florianstag in den Landkreis Schweinfurt kommen würde. Und Bischof Friedhelm sagte spontan zu. Die Feuerwehrleute aus dem ganzen Landkreis dankten dies mit einem vollen Gotteshaus.

In seiner Predigt ging der Bischof auf Leben und Wirken des Heiligen Florian sowie auf dessen Bedeutung heute ein. Er sei ein Mann der tat gewesen, betonte Hofmann. Die Feuerwehrleute wüssten um die Gefahren, die durch die Elemente Feuer und Wasser entstehen können. Sie begäben sich oft in große Gefahren, um andere zu retten. Doch oft stoße man dabei an Grenzen, sei ohnmächtig gegenüber den Gewalten. In solchen ausweglosen Situationen könne man aus dem Glauben heraus wieder Kraft bekommen. "Wer den Blick auf den Himmel verliert, verliert den Boden unter den Füßen", erklärte der Bischof.

Er erzählte auch von einem eigenen Erlebnis vom Brand eines Hauses, bei dem ein achtjähriges Mädchen in den Flammen umkam, weil sie ihren Bruder noch darin wähnte und ihn retten wollte. Feuerwehren setzen sich für andere ein, machten die Bereitschaft sichtbar, in schwierigen Situationen füreinander da zu sein. Das Ehrenamt habe hier einen großen Stellenwert, sei ein ganz hohes Gut. Er dankte allen für die Einsatzbereitschaft und die Anteilnahme an anderen. Ihr Engagement, anderen zu helfen, sei ein Zeichen. "Diesen Mut brauchen wir in unserer Gesellschaft", stellte Hofmann fest. Wir sollten uns vom Mut des Heiligen Florian entflammen lassen.

Stellvertretender Landrat Paul Heuler betonte, die Freiwilligen Feuerwehren würden einen sehr wichtigen Dienst für ihre Gemeinden leisten. Dabei hob er besonders die Bedeutung der Feuerwehren in den kleinen Ortschaften und Gemeindeteilen hervor. Kreisbrandrat Georg Vollmuth dankte für den eindrucksvollen Gottesdienst und für die Unterstützung der Feuerwehren durch die Notfallseelsorger.

Nach der Pontifikalmesse, die von der Feuerwehrkapelle Reichmannshausen und dem Bergrheinfelder Kirchenchor umrahmt wurde, gab es vor der Kirche einen Stehempfang, den Bischof Friedhelm nutzte, um mit den Besuchern ins Gespräch zu kommen. Zum Abschluss gab es unter der Regie von KBI Peter Höhn und der Feuerwehrkapelle den Floriansgruß (ähnlich dem Großen Zapfenstreich) zu sehen und zu hören.

 

Fotos: Höhn & FF Grafenrheinfeld, KFV Schweinfurt
Gelesen 2630 mal Letzte Änderung am Freitag, 14 Februar 2014 16:39