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Sonntag, 02 Mai 2010 19:49

Leistungsprüfung: Mehr Wissen – weniger Fehler Neuerungen und praktische Verbesserungen bei den Leistungsprüfungen

BERGRHEINFELD (hof) Am vergangenen Samstag legten drei Gruppen der Freiwilligen Feuerwehr Bergrheinfeld unter den kritischen Augen der drei Schiedsrichter, Kreisbrandinspektor Peter Hauke sowie den Kreisbrandmeistern Walfried Fröhr und Holger Strunk, die Leistungsprüfung "Technische Hilfeleistung" nach den neuen, ab 1. April 2010 geltenden Richtlinien ab. Dies war sogleich auch die erste Leistungsprüfung dieser Art im Kreis Schweinfurt.

Unter den Augen der Schiedsrichter zeigten die drei Gruppen eine ansprechende Leistung und bewiesen, dass auch die "neue" Leistungsprüfung THL trotz der Änderungen innerhalb der Höchstzeit mit sehr gutem Ergebnis erfüllt werden kann. Bei der Überarbeitung der Richtlinien zur Leistungsprüfung "Die Gruppe im Hilfeleistungseinsatz" wurde großer Wert darauf gelegt, dass sich die Arbeitsweisen und Erfahrungen aus der täglichen Praxis sowie die technischen Veränderungen aus den letzten Jahren darin wiederfinden.

An der Einsatzstelle eingetroffen, bleibt die Mannschaft zunächst im Fahrzeug sitzen, während der Gruppenführer die Ersterkundung durchführt. Mit dem Kommando "Absitzen" stellt sich die Mannschaft vor dem Fahrzeug auf, ab hier läuft die Zeit für den Aufbau. Sofern es die Fahrzeugtechnik erlaubt, ist es nun möglich, dass Stromerzeuger und Hydraulikpumpe vom Fahrzeug aus betrieben werden können. Auch der Fahrzeuglichtmast kann anstelle einer separat aufzubauenden Beleuchtung der Einsatzstelle verwendet werden. Für diese "Aufbau B" genannte Variante, wie sie die FF Bergrheinfeld mit ihrem HLF 20 durchführte, stehen als Höchstzeit 240 Sekunden zur Verfügung.

Steht kein Lichtmast zur Verfügung, so dass die Beleuchtung nach herkömmlicher Art mittels Stativ aufgebaut werden muss, oder müssen Motorpumpe oder Hydraulikaggregat zum Betrieb aus dem Fahrzeug entnommen werden, wird die Leistungsprüfung nach "Aufbau A" durchgeführt. Die Höchstzeit beträgt hier 300 Sekunden. Die bisher bekannte Mindestzeit, die bei einer Unterschreitung mögliche Fehlerpunkte verdoppelt hat, entfällt jetzt.

Was bei vielen Feuerwehren schon jahrelange Praxis ist, wird nun auch in der Leistungsprüfung umgesetzt: Alle Geräte, die üblicherweise beim THL-Einsatz benötigt werden, werden aus dem Fahrzeug entnommen und auf einer Geräteablage (Plastikplane) in der Nähe des Unfallfahrzeugs abgelegt. Der Angriffstrupp wird hierbei vom Schlauchtrupp unterstützt. Eine weitere Änderung: Bevor der Angriffstrupp mit Spreizer und Schneidgerät vorgehen kann, bekommt er zunächst den Befehl, das Unfallfahrzeug an A- und B-Säule sicher zu unterbauen. Der Melder übernimmt während des gesamten Ablaufs die Betreuung der eingeklemmten Person. Während des gesamten Aufbaus gibt der Gruppenführer verschiedene Rückmeldungen an den Schiedsrichter, womit die Kommunikation mit der Leitstelle abgebildet werden soll.

Auch bei den Zusatzaufgaben ergeben sich Änderungen: Teilnehmer der Stufen 2 bis 6 müssen sich nun einer Truppaufgabe stellen, die ausgelost wird. Der Trupp benennt dazu bei geschlossenen Geräteräumen die Lage der Geräte, die zur Vorführung der Truppaufgabe benötigt werden. Danach entnimmt er diese, zeigt deren Anwendung und nennt mindestens vier Punkte, die das vorzuführende Gerät betreffen. Der Gruppenführer bekommt bei Stufe 6 ein Einsatzbild gezeigt und muss Strategien zu dessen Bewältigung nennen.

Nach der Übergabe der Leistungsabzeichen gratulierte KBI Peter Hauke den Teilnehmern zur bestandenen Leistungsprüfung. Auch er stellte lobend fest, dass die neue Leistungsprüfung nach der Überarbeitung der Richtlinien sehr praxisnah ausgefallen sei. Außerdem dankte er der FF Bergrheinfeld für die Bereitschaft, diese Leistungsprüfung am 8. Mai für interessierte Feuerwehren aus dem Kreis nochmals vorzuführen. Kommandant Horst Fröhling dankte den Teilnehmern für die Bereitschaft, sich der neuen Prüfung zu stellen. Bürgermeister Peter Neubert lobte die Aktiven und deren Engagement bei Ausbildung und Einsatz. Anschließend lud er alle Teilnehmer zu einem Imbiss ein.

 

Fotos: Fröhling

 

Gelesen 2786 mal Letzte Änderung am Sonntag, 09 Februar 2014 20:05