Donnerstag, 02 September 2010 15:00

Ein paar Euro, die Leben retten Rauchmelder verhindert Schlimmeres in Gerolzhöfer Wohnung

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Gerolzhofen – Diesen Morgen werden die Bewohner eines Hauses in Gerolzhofen nicht so schnell vergessen. Nur die Installation von Rauchmeldern hat sie vor Schlimmerem bewahrt. Sie hat ihnen möglicherweise sogar das Leben gerettet.

Dadurch, dass die bereits aus dem Akku eines transportablen DVD-Players schlagenden ersten Flammen rechtzeitig erstickt werden konnten, hält sich auch der Schaden an der Einrichtung noch in Grenzen. Kurze Zeit später wäre das Untergeschoss mit Sicherheit lichterloh in Flammen gestanden.

Hartnäckiger Ton

Am Morgen drangen plötzlich ungewohnte Laute aus dem Treppenhaus ins Schlafzimmer und wollten nicht mehr verstummen. Bald war klar, dass es sich um keinen Handy-Weckruf oder andere Signaltöne handelte, sondern einer der Rauchmelder im Haus angeschlagen haben musste.

Beim Öffnen der Wohnzimmertür schlugen den Bewohnern bereits Rauch und Ruß sowie der von elektrischen Geräten ausgehende typische Brandgeruch entgegen. Schon löste der Qualm den nächsten Rauchmelder im Flur aus.

Sofort war klar, dass der zuvor zum Laden des Akkus an die Steckdose gehängte transportable DVD-Player die Ursache war. Dank der Warnung durch den Rauchmelder gelang es, rechtzeitig die in diesem Moment aus dem geplatzten Akku schlagenden ersten Flammen zu ersticken. Kurze Zeit später wäre es mit Sicherheit nicht mehr aufgrund giftiger Dämpfe und der um sich greifenden Flammen möglich gewesen, den Raum überhaupt noch ohne Lebensgefahr zu betreten.

Etwa 500 bis 600 Menschen sterben in Deutschland im Jahr bei den etwa 200 000 Bränden, die Mehrzahl davon in Privathaushalten. Neben Fahrlässigkeit lösen immer öfter, wie auch im erwähnten Fall, Defekte an technischen Geräten Brände aus. Grundsätzlich kann jedes Gerät im Haushalt einen Brand verursachen, das an der Steckdose hängt.

Rauch oft gefährlicher als Feuer

Besonders durch die Verbrennung von Kunststoff entsteht meist giftiger Rauch. Der ist oft viel gefährlicher als das Feuer selbst. Die meisten Brandopfer kommen so nicht durch die erlittenen Verbrennungen ums Leben. 80 Prozent sterben schon vorher während der Schwelbrandphase an einer Rauchvergiftung. Nur wenige Atemzüge führen zu Bewusstlosigkeit und Tod.

Besonders im Schlaf besteht größte Gefahr durch die Einatmung der giftigen Dämpfe. Denn tagsüber wird ein Feuer meist schnell entdeckt und somit ist die Chance auf eine frühzeitige Flucht besser. Nachts dagegen schläft auch der Geruchssinn, so dass die Opfer im Schlaf von der tödlichen Gefahr überrascht werden.

Ein Rauchmelder weckt die Menschen mit seinem lauten, hartnäckigen Pieps-Ton auch im Schlaf rechtzeitig vor der Brandgefahr und beschert den Betroffenen den nötigen zeitlichen Vorsprung, um sich und ihre Familie in Sicherheit zu bringen und die Feuerwehr zu alarmieren.

Die kleinen Lebensretter kosten mittlerweile inklusive Batterie nur noch ein paar Euro und sind leicht zu installieren. Da der Rauch bekanntlich nach oben steigt, sollen die Rauchmelder nach Möglichkeit an der Zimmerdecker oder zumindest über der Tür befestigt werden. Sobald die Batterieleistung nachlässt, meldet sich der Rauchmelder mit einem Pieps-Ton und zeigt an, dass die Batterie gewechselt werden muss. Außerdem sollte der Rauchmelder regelmäßig durch den Druck auf den Testknopf auf seine Funktionsfähigkeit überprüft werden.

Wer Fragen zum Kauf und zur Installation von Rauchmeldern hat, kann sich in der Regel auch an seine örtliche Feuerwehr wenden, um fachkundig beraten zu werden.

Rauchmelder zum Start ins Leben

Die Stadt Gerolzhofen hat sich übrigens einen besonderen Service für ihre neu geborenen Bürger ausgedacht. Um die Familien für diese Thematik zu sensibilisieren, bekommen die Eltern zu diesem freudigen Anlass statt eines Lätzchens oder anderer üblicher Geschenke seit geraumer Zeit kostenlos einen Rauchmelder von der Bürgermeisterin persönlich überreicht.

Irmgard Krammer zu diesem Thema: „Ich halte das für eine sehr sinnvolle Geschichte und bin bei meinen Besuchen in den Familien bisher nur auf durchwegs positive Resonanz gestoßen.“

Weitere Informationen zum Thema Rauchmelder gibt es im Internet unter www.rauchmelder-lebensretter.de.

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