Montag, 19 November 2018 09:30

Die Jugendfeuerwehren Schwanfeld, Theilheim und Wipfeld im 24-Stunden-Dienst

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Am Samstag, dem 13.10.2018 fand wie alle zwei Jahre üblich der „Berufsfeuerwehrtag“ der Jugendfeuerwehren aus Theilheim, Wipfeld und Schwanfeld statt. Hierbei ging es darum, zusammen mit den Jugendlichen den Alltag einer Berufsfeuerwehr altersgerecht nachzustellen. Dafür hatten verschiedene Feuerwehrkameradinnen und –kameraden der drei Wehren sowie zwei Kollegen des Bayerischen Roten Kreuzes bereits im Vorfeld einen Schichtplan erstellt, in dem neben Ausbildungsdiensten beispielsweise auch die Besetzung der vier Einsatzfahrzeuge und der Küchendienst festgelegt wurden. Das Betreuerteam um die Jugendwarte Michael Potsch, Maximilian Löber und Sandra Adames hatte in einer wochenlangen Vorbereitungsphase ein stattliches Konzept erarbeitet sowie Vorbereitungen für Übungseinsätze getroffen. Über die 24 Stunden hinweg durchliefen die 18 Teilnehmer einen straffen Feuerwehralltag:

9 Uhr: Dienstbeginn. Die Jugendlichen treten ihren 24-Stunden-Dienst im Feuerwehrhaus in Wipfeld an. Die Feldbetten werden aufgestellt, die Einsatzkleidung bereitgelegt. Anschließend werden die Teilnehmer begrüßt und bekommen eine kleine Einweisung in die vier verschiedenen Fahrzeuge. Nach einem ausgiebigen Frühstück schulen Thomas Koßner und Sebastian Pfister sie in den Grundlagen der Ersten Hilfe.

10:50 Uhr: Einsatz für Florian Theilheim 44/1 und Wipfeld 42/1 sowie den Rettungswagen (nachfolgend: RTW): In Theilheim brennt eine Gasflasche auf einem Garagenflachdach. Nachdem die jeweiligen Gruppenführer die Einsatzstelle erkundet haben, wird ein Trupp zum Löschen auf das Dach geschickt. Schnell ist das Feuer unter Kontrolle und die Einsatzkräfte können den Rückzug antreten.

11:00 Uhr: Nachdem die noch im Feuerwehrhaus verbliebenen Jugendlichen sich entspannt zurückziehen, ertönt das Einsatzsignal erneut: Florian Schwanfeld 20/1 und Wipfeld 14/1 zum Containerbrand in den Mühlgrund nach Wipfeld. Dort angekommen zeigt sich jedoch, dass hier kein Feuer in Sicht ist. Ein erneuter Anruf bei der Übungsleitstelle ergibt: Die Anruferin hat sich geirrt und die Container vor dem Feuerwehrhaus brennen. Auch hier ist das Feuer schnell unter Kontrolle.

14:00 Uhr: Nachdem die Teilnehmer die Fahrzeuge wieder aufgefüllt und sich bei einem deftigen Mittagessen gestärkt haben, verkündet die Übungsleitstelle einen erneuten Einsatz für zwei Fahrzeuge sowie den RTW: KFZ-Werkstatt in Theilheim in Vollbrand, Menschen im Gebäude in Gefahr. An der Einsatzstelle angekommen wird den Gruppenführern bewusst, dass Atemschutzgeräteträger nachalarmiert werden müssen. Auch die Feuerwehren aus Schwanfeld und Wipfeld werden vor Ort gebraucht. Im Gebäude befindet sich eine Gasflasche, die abgelöscht werden muss. Zwei Trupps betreten die Werkstatt mit PA-Geräten, löschen das Feuer und retten die beiden Personen, um sie dem Rettungsdienst zu übergeben. Die anderen Jugendfeuerwehrler löschen inzwischen den Brand von außen und kümmern sich um die Verkehrsabsicherung. Nach gut einer Stunde können sie den Einsatzort verlassen.

16:30 Uhr: Im Feuerwehrhaus findet gerade theoretischer Unterricht zum Thema „Fahrzeugkunde“ statt. Alarm für die Feuerwehr Theilheim, Florian Wipfeld 42/1 und den RTW: In Schwanfeld hat sich vor dem Edeka ein Verkehrsunfall mit einem Gefahrguttransporter ereignet. Der Fahrer ist traumatisiert, ein weiterer Insasse liegt im Laderaum. Die Einsatzkräfte kümmern sich um die Verletzten, bauen aus Saugschläuchen eine Dekonwanne auf und sichern die Ladung ab.

17:07 Uhr: In einem alten Wohnhaus in der Webergasse in Schwanfeld befindet sich eine verletzte Person. Der Rettungsdienst kümmert sich um die Versorgung, die Feuerwehren aus Wipfeld und Schwanfeld werden alarmiert, um beim Transport des Verletzten durch das enge Treppenhaus zu helfen.

18:38 Uhr: An einem Rettungspunkt im Theilheimer Wald in Richtung Waigolshausen befindet sich eine Person in Notlage. Die vier Feuerwehren sowie der RTW werden alarmiert, da sich schnell herausstellt, dass die Person in den angrenzenden Wald gelaufen ist. Dieser muss ausgeleuchtet werden, zudem wird die Hundestaffel zur Suche nachalarmiert. Noch vor Eintreffen dieser kann der verunglückte Mann mithilfe von Wärmebildkameras jedoch gefunden werden.

20:47 Uhr: Während eines schönen Grillabends ertönt erneut der Alarm. Die Wiese am Wipfelder Baggersee muss ausgeleuchtet werden, da dort ein Rettungshubschrauber landen soll. Alle vier Autos müssen mit dem RTW in den Einsatz fahren. Anschließend treten die Jugendlichen die wohlverdiente Nachtruhe an.

05:50 Uhr: Nach einer glücklicherweise ruhigen Nacht werden die Einsatzkräfte mit dem Einsatzgong aus dem Schlaf gerissen und zum Brand einer Weinlaube in Wipfeld gerufen. Mit drei C-Rohren wird der Vollbrand gelöscht.

06:26 Uhr: Noch auf der Rückfahrt zum Feuerwehrhaus bekommen die Gruppenführer die Meldung, dass sich an der Schleuse in Wipfeld eine verletzte Person befindet. Nach einer etwa dreißigminütigen Suche kann diese gefunden und notärztlich versorgt werden.

Im Anschluss an ein ausgiebiges Frühstück und eine Abschlussbesprechung aller beenden die Jugendlichen ihren 24-Stunden-Dienst und räumen das Feuerwehrhaus auf. Anschließend treten sie die Heimreise an.

Vielen Dank an alle BetreuerInnen, die sich mit den Vorbereitungen und der Organisation vor Ort viel Mühe gegeben haben. Ein besonderes Dankeschön gilt den beiden Unterstützern des Bayerischen Roten Kreuzes Thomas Koßner und Sebastian Pfister, ohne die so mancher Einsatz nicht möglich gewesen wäre.

gez. Sandra Adames, Jugendwartin der Feuerwehr Schwanfeld

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