Jugendwartseminar (6)

Montag, 25 März 2019 19:23

Jugendwartseminar 2019

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Wandel der Lernkultur in der Feuerwehr - Paradigmenwechsel und E-Learning

An einem Samstag im Frühjahr eines jeden Jahres ist es die Regel, dass sich interessierte Jugendwarte und Feuerwehrler aus dem Landkreis Schweinfurt treffen, um sich auszutauschen oder sich in meist medialen oder pädagogischen Themen weiterzubilden.

Obligatorisch ist hierbei, dass aus den Reihen der Jugendfeuerwehr eine oder auch mehrere Personen über innovative, außergewöhnliche und erfolgreiche Werbe- und Öffentlichkeitsmaßnahmen berichten. Mario Kneuer von der FF Bergrheinfeld referierte in diesem Jahr über die Teilnahme verschiedener Wehren an einem Projekttag zum Thema Sicherheit, der im Jahr 2018 an der Mittelschule Holderecke, in Bergrheinfeld, zusammen mit dem THW, der Polizei und dem ADAC durchgeführt wurde. Ziel war es, den Kindern und Jugendlichen die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehren nahezubringen und Ihnen gleichzeitig die Möglichkeit zu bieten, sich wissenswerte Erfahrungen für das tägliche Leben anzueignen.

Im Anschluss daran informierte Kreisjugendfeuerwehrwart Christian Eichel über den Paradigmenwechsel in der Feuerwehrausbildung. Der Begriff beschreibt den Wandel in der Ausbildungsvorgehensweise. Dabei muss sich der Gedanke des Ausbilders von starrem Vortragswesen distanzieren und hin zu einer handlungs- und kompetenzorientierten Feuerwehrausbildung bewegen. Der Paradigmenwechsel darf sich allerdings nicht nur in den Köpfen einiger weniger Ausbilder vollziehen, die in den Genuss kommen, einen Ausbilderlehrgang an einer Feuerwehrschule zu besuchen, sondern muss sich vielmehr im kompletten Ausbildungssystem manifestieren. Die Veränderungen beginnen beim Ausbilder und erstrecken sich über die Ausbildungsunterlagen, bis hin zu einzeln geplanten Lernangeboten. Zur Ermittlung eines Ausbildungserfolges muss es unbedingt notwendig sein, dass die geplante Ausbildungseinheit mit Hilfe des Feedbacks aller Beteiligten erfolgreich gestaltet wird. Die Rolle des Ausbilders wandelt sich dabei von einer Person, die den einzig richtigen Weg vorgibt, hin zum Lernbegleiter, der hilft, ergänzt und bei Bedarf jederzeit in der Lage ist, in die richtige Richtung zu lenken.

Ausgehend von dem Gedanken veränderter Ausbildungsunterlagen präsentierte der Kreisjugendfeuerwehrwart zwei E-Learning Tools, die als Freeware-Versionen sowohl im Internet für die Nutzung am PC, als auch als App für Smartphones zur Verfügung gestellt werden. Bei beiden handelt es sich um Anwendungen, mit denen es möglich ist Quizfragen zu erstellen, die dann entweder für die Öffentlichkeit oder einen bestimmten Personenkreis zur Verfügung gestellt werden können. Nach einer kurzen Einführung wurden Gruppen gebildet, die den Arbeitsauftrag erhielten mit Hilfe einer der beiden vorgestellten Anwendungen ein Quiz zu einem Wissenstestthema zu erstellen. Nach einem kurzen Mittagessen könnten alle Teilnehmer die erstellten Quizspiele ausprobieren, was bei Betrachtung der Gesichter sichtlich Spaß bereitete!

Im Abschlussgespräch entstand eine kurze Diskussion über die Frage, ob die Zeit schon reif ist für ausgedehnte E-learning Anwendungen, wie sie am Jugendwartseminar vorgestellt wurden. Es sind nur sehr wenige Feuerwehrhäuser im Landkreis mit einer Internetverbindung ausgestattet und zusätzlich besteht die Gefahr des Datenmissbrauches bei der Verwendung von kostenfreien Programmen.

Der Kreisjugendfeuerwehrwart bedankte sich bei allen Teilnehmern für das doch überwiegend positive Feedback und wies darauf hin, dass es sich bei der Vorstellung von E-learning Anwendungen lediglich um Vorschläge und Empfehlungen handelt. Die mehr oder weniger große Bereitschaft zur Anwendung liegt immer noch im Ermessen der Jugendwarte bzw. der Kommandanten. Selbst wenn viele Feuerwehrhäuser noch nicht für umfangreiche E-learning Kurse ausgestattet sind, ist es trotzdem sinnvoll den Fortschritt im Auge zu behalten, um nicht den Anschluss an die sich schnell verändernde Technik zu verlieren, die in vielen Bereichen bereits im Alltag integriert ist.

Folgende Wissensabfragen (Quizz) wurden mit dem Portal „Quizizz“ erstellt und stehen zur Anwendung zur Verfügung:

https://quizizz.com/admin/quiz/5c8395775ef5f1001af100b5/wissenstest-verhalten-bei-notfallen

https://quizizz.com/admin/quiz/5c8398feb812bd001b00576f/wissenstest-2016-brennen-und-loschen

Sonntag, 08 April 2018 13:06

Jugendwartseminar 2018

Am Samstag, den 10.03.2018 fand für Kommandanten, Jugendwarte, Jugendsprecher und interessierte Feuerwehrleute des Landkreises Schweinfurt ein Jugendwartseminar im Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr in Gernach statt. Nach einer kurzen Begrüßung durch Kreisjugendfeuerwehrwart Christian Eichel und Jugendsprecher Frank Genheimer startete die Tagung mit einem informativen Vortrag über das Urheberrecht in der Jugendarbeit und einer anschließenden Gruppendiskussion über das Thema „Exkursion – Auf was muss ich achten?“

Gruppenbild Jugendwartseminar Christian EichelIm Anschluss stand die Besichtigung der Feuerwehrschule in Würzburg auf dem Programm. Zu Beginn fanden sich alle Besucher in einem der Lehrsäle ein. Hier gab Christian Eichel einen Überblick über die Aufgaben der drei Staatlichen Feuerwehrschulen und zeigte anhand eines Filmes die Sachgebiete der Staatlichen Feuerwehrschule Würzburg. Bei der anschließenden Führung durch eine der vier Fahrzeughallen präsentierte Brandrat Jürgen Schemmel die vielen verschiedenen, voll ausgestatteten Einsatzfahrzeuge. In der Brandsimulationsanlage, dem sogenannten Brandhaus, setzte er zur Vorführung per Knopfdruck eine Fahrzeugattrappe in Brand, die in einer Garage untergebracht ist.

Kreisjugendwart Christian Eichel führte im Anschluss die Gruppe durch die beeindruckende neue Übungshalle der Feuerwehrschule Würzburg. Von einem Einfamilienhaus bis zu einem 9-stöckigen Hochhaus mit Balkon sind in dieser Halle verschiedene Gebäudearten eingebaut, auf die Feuerwehrleute im Einsatz treffen können. Hier befindet sich z.B. eine Tiefgarage, ein Labor, ein Supermarkt, eine Fahrschule, ein Krankenhaus und viele weitere Gebäudetypen. Mit einem Tablet als Steuerungsinstrument demonstrierte Christian Eichel was in Deutschlands größter Übungshalle möglich ist. Nebel und Lichter simulierten anschaulich einen echten Brand. Zusätzlich wurden per Knopfdruck Kinderschreie eingespielt und Menschenattrappen tauchten hinter Fenstern auf. Für alle Teilnehmer war die Übungshalle ein begeisterndes Erlebnis

 

Text: Elena Schmitt, FF Gressthal

Samstag, 17 Oktober 2015 12:00

Jugendwartseminar 2015

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Es ist mittlerweile schon Tradition geworden, dass sich Feuerwehrfrauen und –männer, die sich in den Wehren mit der Ausbildung, vor allem der Feuerwehranwärterinnen und –anwärter beschäftigen, sich regelmäßig Mitte Oktober treffen, um ihre Kenntnisse aufzufrischen oder zu erweitern und um Erfahrungen auszutauschen.

Kreisjugendfeuerwehrwart Christian Eichel konnte im Feuerwehrhaus Schwebheim wieder eine ordentliche Anzahl an interessierten Teilnehmern begrüßen.

Neben diesen konnte er auch den ehemaligen Bildungsreferenten der Jugendfeuerwehr Bayern, Herrn Arno Kaesberg, gewinnen. Dieser vermochte anhand von sehr anschaulichen Beispielen über neue Trends der Jugendlichen, ausgelöst durch verschiedene Hollywoodgrößen, zu berichten.

Teenager haben immer häufiger die Angewohnheit Portraits an verschiedenen Orten und in speziellen Positionen, z.B. Selfies, anzufertigen. Das Smartphone als Alleskönner und Medium, mit dem man zu jeder Zeit mit der ganzen Welt vernetzt ist, hilft dabei die Bilder zu verbreiten. Häufig werden solche, auch recht freizügige und eher private Bilder an Personen weitergegeben, mit denen man kurzzeitig in einer Beziehung steht. Geht diese dann zu Bruch, werden die Bilder oftmals mit Kommentaren versehen über das Internet veröffentlicht und geraten an eine Vielzahl von Personen, denen man eigentlich nicht intime Körperdetails präsentieren wollte. Die Problematiken die sich dadurch ergeben, sollten unbedingt die Einbindung der Erziehungsberechtigten gelöst werden. In schwierigen Fällen ist hierbei auch die Polizei behilflich.

Ohne Jugendliche keine Jugendfeuerwehr! Damit diese Weisheit nicht zum tragen kommt, informierten Tobias Forstmeier von der FF Unterspiesheim und Frank Genheimer von der FF Kronungen/Poppenhausen über deren Methoden zur Neumitgliedergewinnung. Beide Jugendwarte luden dabei zur Vorstellung der Feuerwehrarbeit nicht nur interessierte Jugendliche, sondern auch deren Eltern ein, um auch bei den Erziehungsberechtigten die notwendige Akzeptanz für die Interessen der Kinder zu bekommen.

"Wenn man nicht genau weiß, wohin man will, landet man leicht da, wo man gar nicht hin wollte, sagte der bekannte US-Pädagoge R. F. Mager.“ Dies nahm der Kreisjugendwart zum Anlass und referierte über das Thema Zielsetzung bei Ausbildungseinheiten. Eine Aufteilung eines Ausbildungsthemas in Ziele unterschiedlicher Hierarchiestufen hilft einem Ausbilder die Materie für die Zuhörer verständlich zu gliedern, Akzeptanz zu schaffen, alle notwendigen Inhalte zu berücksichtigen, ein festgelegtes Zeitfenster einzuhalten und gibt einem die Möglichkeit das Gelehrte auch in entsprechender Form zu überprüfen.

Hierzu strukturiert man das Ausbildungsthema in Richt-, Grob- und Feinziele. Das Leitziel, welches übergeordnet an der Spitze steht bleibt unverändert, kann aber unterschiedlich ausgedrückt werden. Die in hierarchischer Folge anknüpfenden Ziele sind veränderlich und werden je nach Ausbildungsziel formuliert. Neben der hierarchischen Ordnung von Zielen kann man diese auch nach unterschiedlichen Zielbereichen festlegen. Dabei geht es um die verschiedenen Fähigkeiten die bei der Zielsetzung angesprochen werden sollen. Sind diese eher Kognitiv, instrumentell oder affektiv bzw. sozialer Struktur. Zur Veranschaulichung wurden nach dem obligatorischen Schnitzelessen am Nachmittag Arbeitsgruppen gebildet, die die vorgegebenen Ausbildungsthemen strukturieren und zerlegen sollten, um diese in einer hierarchischen Zielstruktur anzuordnen. Im Anschluss präsentierten die einzelnen Arbeitsgruppen ihre Ergebnisse, die kurz diskutiert wurden.

Abschließend standen der Kreisjugendfeuerwehrwart und der mittlerweile eingetroffene Kreisbrandrat Holger Strunk noch Rede und Antwort zu Fragen zu verschiedenen Themenfeldern im Bereich der Feuerwehr.

Ein herzlicher Dank geht hierzu nicht nur an die Referenten, sondern auch an die FF Schwebheim, bei denen Seminarleiter und –teilnehmer zu Gast sein durften.

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